Beratung anfordern
Mo. - Fr. 08:00-18:00 Uhr
Kostenlos & unverbindlich

Auto zurückgeben: so gehts


Lars Murken-Flato
Lars Murken-Flato
Erstellt: 05.09.2019 | Stand: 15.05.2023

Verbraucher, die ihr Auto zurückgeben möchten, weil es vom Abgasskandal betroffen ist, haben verschiedene Optionen. Bei finanzierten Fahrzeugen bietet sich in vielen Fällen der Widerruf des Autokredits an. Denn rechtliche Folge ist, dass auch der Kaufvertrag rückabgewickelt und das Auto zurückgegeben wird. Bei Fahrzeugen mit unzulässiger Abschalteinrichtung besteht dagegen ein Anspruch auf Schadensersatz. Auch in dem Fall wird das Auto zurückgegeben.

Sie wollen Ihr Auto zurückgeben, vielleicht weil es sich um einen Diesel handelt, der über eine illegale Abschalteinrichtung verfügt? Oder wollen Sie Ihr Auto zurückgeben, um Fahrverbote zu umgehen? Sie haben verschiedene Möglichkeiten, sich gegen die Hersteller im Abgasskandal zu wehren.

Auto zurückgeben im Diesel Skandal

Der Diesel Skandal erschüttert seit mittlerweile über fünf Jahren das Vertrauen in die deutsche Automobilbranche. Gerade VW, Audi und Mercedes sehen sich immer mehr Klagen ausgesetzt. Dieselfahrer fordern Schadensersatz, weil in ihren Fahrzeugen illegale Abschalteinrichtungen verbaut worden sind. Sie wollen das manipulierte Auto zurückgeben und den Kaufpreis erstattet bekommen. Andere nutzen den Widerrufsjoker, um so ihr Auto zurückgeben zu können und die Raten erstattet zu bekommen. Während in den USA großzügige finanzielle Pakete für betroffene Fahrer geschnürt werden, muss in Deutschland jeder einzelne selbst dafür sorgen, dass er Recht bekommt. HAHN Rechtsanwälte steht dabei seit Jahren auf der Seite der Verbraucher und im Dieselskandal auf der Seite der Autofahrer.

Immer mehr Diesel Fahrzeuge sind von offiziellen oder freiwilligen Rückrufen betroffen. Dabei wird den Fahrzeugen ein Software-Update aufgespielt, das die Abschalteinrichtung entfernen soll. Doch mit dem Update kommen neue Probleme hinzu. Denn einige Fahrer berichten, dass sie nach dem Update einen erhöhten Sprit- oder auch AdBlue-Verbrauch hatten, andere sprechen von einer nachlassenden Leistung und wieder andere von einem versotteten Motor. Die Langzeitfolgen der Software-Updates sind noch völlig unklar. Für Verbraucher wird es aber äußerst schwer werden, zu beweisen, dass mögliche zukünftige Schäden auf das Update zurückzuführen sind. Aus diesem Grund rät HAHN Rechtsanwälte aus technischer Sicht davon ab, das Update aufspielen zu lassen. Dies geht jedoch nur, solange das Fahrzeug nur Teil der freiwilligen Service-Maßnahme ist. Wer einem Pflichtrückruf nicht nachkommt, der muss damit rechnen, dass sein Fahrzeug zwangsstillgelegt wird.

Auto zurückgeben und Schadensersatz bekommen

Wenn Ihr Fahrzeug Teil eines Pflichtrückrufs ist, verfügt es über eine illegale Abschalteinrichtung. Auch bei einer Einladung zu einer freiwilligen Service-Maßnahme kann man davon ausgehen, dass eine illegale Abschalteinrichtung verbaut ist. Bei einer erfolgreichen Schadensersatzklage kann man das Auto zurückgeben und erhält dafür den Kaufpreis erstattet, in der Regel samt Zinsen. Lediglich eine Nutzungsentschädigung ziehen viele Gerichte ab, um den Wertverlust des Fahrzeugs auszugleichen. In jedem Fall können Sie damit rechnen, dass die Rückzahlung höher liegt, als die Summe, die Sie bei einem Verkauf erzielen könnten. Denn Diesel haben in den letzten Jahren erheblich an Wert und Beliebtheit verloren. Die unklaren Langzeitfolgen des Software-Updates und die Fahrverbote, die in immer mehr Städten ausgesprochen werden, verunsichern viele Käufer. In Stuttgart umfasst das Fahrverbot das gesamte Stadtgebiet, in Hamburg, Berlin und Darmstadt sind nur einzelnen Straßen betroffen. Und Verfahren zu etlichen Städten sind noch offen. Die Gefahr, dass es bald in weiteren Städten Fahrverbote gibt, ist groß. Wer will da noch einen Diesel kaufen, wenn das Auto kaum gefahren werden darf? Potentielle Autokäufer greifen daher lieber auf Benziner oder Elektrofahrzeuge zurück. Somit ist die Schadensersatzforderung die ideale Möglichkeit, um das manipulierte Auto zurückgeben zu können und dabei den Wertverlust ebenfalls an den Hersteller abgeben zu können.

Auto zurückgeben dank Autokredit Widerruf

Wenn Sie Ihr Auto zurückgeben möchten, eine Schadensersatzklage aber nicht in Frage kommt, dann können Sie eventuell den Autokredit widerrufen und so ans Ziel gelangen. Denn der Autokredit Widerruf funktioniert unabhängig davon, ob das Auto direkt vom Abgasskandal betroffen ist. So ist es nicht notwendig, dass das Fahrzeug eine illegale Abschalteinrichtung hat oder Teil eines Rückrufes ist. Es muss nicht einmal ein Diesel sein! Allerdings gibt es beim Autokredit Widerruf dennoch ein paar Punkte zu beachten. Das wichtigste ist wohl, dass Sie Ihren Wagen finanziert haben und zwar zusammen mit dem Autokauf. Der Händler muss Ihnen also der Kredit vermittelt haben. Und Sie müssen das Auto als Verbraucher gekauft haben. Wenn diese beiden Fälle auf Sie zutreffen, senden Sie uns gern Ihre Vertragsunterlagen zu. HAHN Rechtsanwälte prüft diese kostenfrei auf Betroffenheit. Wir sagen Ihnen, ob auch in Ihrem Fall der Autokredit widerrufen und das Auto zurückgegeben werden kann. Das ist nämlich immer dann der Fall, wenn der Kreditvertrag Fehler enthält, zum Beispiel im Absatz der Widerrufsbedingungen. Das kommt häufiger vor, als gedacht, so dass gut die Hälfte aller Autokreditverträge noch heute widerrufen werden kann. Die normale Widerrufsfrist beginnt bei solchen Fehlern nämlich nicht zu laufen. So können Verbraucher ihr Auto zurückgeben und erhalten dafür die gezahlten Raten, sowie eine eventuell getätigte Anzahlung erstattet. Eventuell müssen sie sich dabei einen Nutzungswertersatz anrechnen lassen.