Euro Abgasnorm
Die Euro Abgasnorm bezeichnet eine EU-weite Emissionsvorgabe für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Im Abgasskandal spielte die Abgasnorm eine wichtige Rolle, da viele Fahrzeuge die vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte nur auf dem Prüfstand, nicht aber im realen Betrieb auf der Straße erfüllten, wo sie ein Vielfaches der erlaubten Menge an Stickoxid ausstoßen.
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Was ist die Euro-Abgasnorm und welche Schadstoffemissionen regelt sie?
1992 wurde die Euro Abgasnorm 1 eingeführt. Sie regelt seitdem die zulässigen Grenzwerte von Schadstoffen wie Stickoxiden, Kohlenmonoxid, der Partikelmasse oder Kohlenwasserstoffen.
Die Grenzwerte wurden im Laufe der Jahre mehrfach verschärft, was zur Einführung neuer Schadstoffklassen führte. Galt beispielsweise für Euro 5 noch ein Grenzwert von 180 mg / km Stickoxid, wurde dieser Wert im Rahmen der Einführung der Euro 6 Abgasnorm auf 80 mg / km verschärft.
Schon 2014 wurde die Abgasnorm Euro 6 eingeführt. Euro 6 wurde in mehrere Emissionsstufen unterteilt, von Euro 6a über Euro 6d-temp bis hin zur aktuell (für neue Typengenehmigungen seit 2023) gültigen Norm Euro 6e.
Die Einführung einer Euro-Norm 7 ist zudem bereits in Planung. Neue Modelle müssen diese ab 2026 einhalten.
Die beschriebenen Grenzwerte beziehen sich dabei auf Fahrzeuge mit Dieselmotor. Für Benziner gelten andere, nämlich strengere Vorgaben. So gilt für Benziner der Abgasnorm Euro 5, Euro 6 und auch für die zukünftige Euro 7 Schadstoffklasse ein Grenzwert von 60 mg / km Stickoxid.
Warum ist die Euro-Abgasnorm im Dieselskandal so wichtig?
Im Abgasskandal wurden in Millionen Pkw unzulässige Abschalteinrichtungen eingesetzt. Diese sorgten dafür, dass die Grenzwerte der Euro-Norm zwar auf dem Prüfstand, nicht jedoch im realen Betrieb auf der Straße eingehalten wurden. Dort wurden die Werte um ein Vielfaches überschritten, wie durch unabhängige Tests nachgewiesen werden konnte. Da die Fahrzeuge die Emissionsanforderungen der Typengenehmigung nur unter Laborbedingungen erfüllten, hätten sie aus heutiger Sicht nicht zugelassen werden dürfen. Nachdem die Behörden entdeckten, dass die Fahrzeuge viel zu viel Stickoxid ausstoßen, ordnete das Kraftfahrt-Bundesamt verpflichtende Rückrufe für die betroffenen Fahrzeuge an. Ziel ist, durch ein Software-Update die Emissionen zu senken und die Konformität wieder herzustellen, so dass die Fahrzeuge ihre Zulassung nicht verlieren.
Unter anderem aufgrund der tatsächlich viel höheren Emissionen vor allem von Diesel Fahrzeugen war die Luftqualität in vielen deutschen Städten sehr schlecht. Um diese zu verbessern, wurden in Städten wie Hamburg und München Diesel Fahrverbote eingeführt, die unter anderem auch Dieselfahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 4 und Euro 5 betrafen. Diesel Pkw konnten die Fahrverbote durch eine Hardware Nachrüstung umgehen. Die Euro Norm änderte sich durch die Nachrüstung zwar nicht, doch durch einen Eintrag im Fahrzeugschein konnten die Halter nachweisen, dass das umgerüstete Fahrzeug vom Fahrverbot nicht betroffen ist.