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Tipico: Geld zurückfordern nach online Sportwettenverlusten

Das online Angebot von Tipico war lange illegal.

Erst seit Oktober 2020 hat Tipico eine deutschlandweit gültige Lizenz für das Sportwetten-Angebot im Internet. Im Oktober 2022 wurde zudem das online Casino-Angebot legalisiert. Spieler, die vor dieser Zeit Verluste erlitten haben, können diese deshalb zurückholen.

Tipico Geld zurück

In diesen Schritten fordern Sie das bei Tipico verspielte Geld zurück:

Wenn Sie bei Tipico Geld zurückfordern möchten, stehen Ihre Chancen gut – insbesondere, wenn Sie sich von einem spezialisierten Anwalt unterstützen lassen. Tipico ist vor allem als Anbieter von Sportwetten bekannt, bietet jedoch auch Slot-Spiele unter Tipico Games an. Vor Oktober 2020 war das Online-Angebot von Sportwetten nicht legal. Für das virtuelle Slot-Angebot hat Tipico erst im Oktober 2022 eine gültige Lizenz erhalten. Wie Sie konkret vorgehen können, welche rechtlichen Grundlagen es dafür gibt und warum dies auch ohne Kostenrisiko möglich ist, erfahren Sie hier.

1. Wie viel Geld haben Sie verloren?

Fordern Sie hierzu eine DSGVO-Auskunft bei Tipico an. Wir stellen Ihnen dafür kostenlos ein Musteranschreiben zur Verfügung. Tipico muss Ihnen daraufhin eine Transaktionsliste mit sämtlichen Ein- und Auszahlungen bereit stellen.

2. Persönliche Beratung anfordern

Im persönlichen Gespräch erklären wir Ihnen ausführlich alle Schritte des Verfahrens und informieren Sie über die verfügbaren Angebote zur Prozesskostenfinanzierung, die in Ihrem Fall infrage kommen.

3. Prozesskostenfinanzierung oder selbst zahlen?

Egal ob Sie selber zahlen oder mit einem Prozesskostenfinanzierer zusammenarbeiten möchten, wir informieren Sie über jeden Schritt und halten Sie selbstverständlich immer diskret auf dem Laufenden.

Verluste bei Tipico ermitteln, dank DSGVO-Musterbrief

Wenn Sie bei Tipico verloren haben, bevor Tipico eine Lizenz hatte, stehen Ihre Chancen gut, dass Sie das verlorene Geld gerichtlich erfolgreich zurückfordern können. Leider zahlt Ihnen Tipico Ihre Verluste nicht freiwillig zurück. Deshalb kann die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Anwalt im Glücksspielrecht sehr hilfreich sein. Nutzen Sie zunächst unseren kostenlosen Musterbrief, um per DSGVO-Anfrage die Höhe ihrer Verluste zu ermitteln.

DSGVO-Musterbrief kostenfrei downloaden

Musterbrief DSGVO Auskunft herunterladen (PDF)
Musterbrief DSGVO Auskunft herunterladen (Doc-Datei, Word 97 bis 2003)
Musterbrief DSGVO Auskunft herunterladen (Docx-Datei, ab 2003)

Sobald Sie die Transaktionsliste erhalten haben, können Sie diese hier einreichen:

Warum müssen Glücksspiel-Anbieter Ihre Verluste erstatten?
Der rechtliche Hintergrund des Herausgabeanspruchs ist § 812 BGB.

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
§ 812 Herausgabeanspruch

(1) Wer durch die Leistung eines anderen oder in sonstiger Weise auf dessen Kosten etwas ohne rechtlichen Grund erlangt, ist ihm zur Herausgabe verpflichtet. Diese Verpflichtung besteht auch dann, wenn der rechtliche Grund später wegfällt oder der mit einer Leistung nach dem Inhalt des Rechtsgeschäfts bezweckte Erfolg nicht eintritt.

(2) Als Leistung gilt auch die durch Vertrag erfolgte Anerkennung des Bestehens oder des Nichtbestehens eines Schuldverhältnisses.

Beratung zu Ihrem Tipico-Fall

Kompetent, realistische Chanceneinschätzung und kostenfrei!

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Spieler sein Geld von Tipico zurückfordern kann?

Wie viel Geld kann ich von Tipico zurückbekommen?

Beispielrechnung eines Tipico-Falls:

Der Spieler spielt seit dem 01.09.2008 bei Tipico. Der Anbieter erhielt am 09.10.2020 eine Lizenz für sein Sportwetten-Angebot. Insgesamt hat der Spieler bei Tipico 150.000 Euro eingezahlt und 50.000 Euro ausgezahlt bekommen.

  1. Transaktionen, die älter als 10 Jahre sind, sind verjährt:
    • Unabhängig davon, seit wann der Spieler das Angebot von Tipico nutzt, verjähren alle Transaktionen bis einschließlich 09.04.2015 (wenn der heutige Tag der 10.04.2025 ist). Transaktionen nach diesem Datum bleiben relevant, sofern sie nicht von der Lizenzerteilung ausgeschlossen sind.
  2. Transaktionen nach der Lizenzerteilung (09.10.2020):
    • Verluste nach diesem Datum können nicht zurückgefordert werden.
  3. Berechnung des rückerstattungsfähigen Betrags:
    • Einzahlungen und Auszahlungen zwischen dem 10.04.2015 und dem 09.10.2020 (dem Zeitraum der Relevanz) werden berücksichtigt.

In den letzten 10 Jahren und vor Lizenzerteilung am 09.10.2020 hat der Spieler 80.000 Euro eingezahlt. Gleichzeitig ließ er sich in diesem Zeitraum 30.000 Euro auszahlen. 

Der rückerstattungsfähige Betrag ergibt sich aus der Differenz zwischen den Ein- und Auszahlungen: 80.000 Euro Einzahlungen – 30.000 Euro Auszahlungen = 50.000 Euro.

Die White List der GGL

Seit 2012 konnten Anbieter sich um eine Lizenz für Online-Sportwetten bewerben – aufgrund von bürokratischen Problemen mit dem Vergabeprozess wurde jedoch nie eine erteilt. Dagegen wehrten die Anbieter sich und zogen bis vor den Europäischen Gerichtshof. Dieser bestätigte, dass der deutsche Vergabeprozess für die Lizenzen nicht in Ordnung war.

Das bedeutet jedoch längst nicht, dass das Sportwetten-Angebot grundsätzlich als legal einzustufen ist, wie die Anbieter es gerne hätten. Keine Lizenz bedeutet keine Lizenz. Erst ab Oktober 2020 wurden die ersten Lizenzen für Online-Sportwetten vergeben und erst ab diesem Zeitpunkt können Online-Sportwetten in Deutschland legal angeboten werden.

Die White List der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder informiert darüber, wann ein Anbieter eine Lizenz erhalten hat und für welche Art von Online-Glücksspiel diese gilt.

Einige Anbieter, darunter auch Tipico, haben ihre Lizenz sehr schnell erhalten. Bei anderen dauerte es eine Weile und viele Anbieter haben bis heute keine Lizenz erhalten. Ihr Sportwetten-Angebot ist nach wie vor illegal. Zudem kann die GGL bereits erteilte Lizenzen auch wieder entziehen, wenn sich der Anbieter nicht an die gesetzlichen Vorgaben hält.

Hier geht es zur aktuellen Version der White List der GGL.

Das sagen deutsche Gerichte:

BGH mit positivem Hinweisbeschluss (22.03.2024)
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem Hinweisbeschluss (Aktenzeichen I ZR 88/23) die Erstattung von Sportwettenverlusten bestätigt. In einem Fall gegen Betano, bei dem ein Spieler 2018 rund 12.000 Euro verloren hatte, stellte sich der BGH auf die Seite des Klägers und deutete an, die Revision des Anbieters zurückzuweisen. Bereits das Oberlandesgericht (OLG) Dresden hatte zugunsten des Klägers entschieden. Um ein höchstrichterliches Urteil zu vermeiden, zog Betano die Revision zurück.

Hier finden Sie den Betano-Beschluss des BGH zum Nachlesen

BGH-Beschluss zu Tipico (27.06.2024)
Der BGH sieht das Fehlen einer Lizenz als hinreichenden Grund an, um Glücksspielverträge mit Tipico für nichtig zu erklären. Rückforderungsansprüche bestehen auch dann, wenn die Genehmigung nur aufgrund eines unionsrechtswidrigen Verfahrens nicht erteilt wurde. Der EuGH soll diese Auffassung prüfen. Gleichzeitig betonte der BGH, dass auch Verstöße gegen Glücksspielvorschriften, etwa das Überschreiten des Höchsteinsatzlimits, zur Unwirksamkeit der Verträge führen können. Tipico ist in dieser Hinsicht bereits mehrfach auffällig geworden.

BGH-Beschluss zum Tipico-Verfahren

OLG Karlsruhe verurteilt Tipico zur Rückzahlung in Höhe von 135.000 Euro

Am 19.12.2023 urteilte das OLG Karlsruhe, dass Tipico einem Spieler rund 135.000,00 Euro zurückzahlen muss, die dieser bei Sportwetten verloren hatte. Der Spieler hatte diese große Summe innerhalb nur eines Jahres bei Tipico verloren.

OLG Stuttgart spricht nach Verlusten rund 377.000 Euro zu

Im Mai 2024 sprach das OLG Stuttgart ein Urteil, bei dem es einem Spieler Recht gab, der zwischen 2014 und 2020 rund 377.00 Euro bei Tipico verloren hatte. Auch er bekommt sein Geld zurück.

Landgericht Aschaffenburg verurteilt Tipico zur Erstattung von 175.000 Euro

2024 sprach das LG Aschaffenburg einem Kläger rund 175.000 Euro zu, die dieser durch die Teilnahme an Online-Sportwetten auf der deutschen Seite von Tipico verloren hatte.

LG Um spricht Spieler rund 70.000 Euro zu die dieser bei Online-Sportwetten verloren hatte

Zwischen 2013 und 2020 verlor der Kläger durch von Tipico angebotene Online-Sportwetten rund 70.000 Euro, die der Anbieter ihm nun erstatten muss.

LG Berlin II: Tipico muss Spieler rund 170.000 Euro erstatten

Der Kläger verlor über mehrere Jahre, die er an Online-Sportwetten teilnahm, rund 170.000 Euro. Das Gericht verurteilte Tipico nun zur Rückzahlung.

Wer trägt die Kosten in einem Verfahren gegen Tipico?

Rechtsanwälte und Kanzleien müssen sich an das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) halten. Das RVG dient der Transparenz und Vereinheitlichung der Vergütung im Rechtswesen. Es sorgt dafür, dass Mandanten wissen, welche Kosten auf sie zukommen können. In gerichtlichen Verfahren dürfen Anwälte nicht weniger als die gesetzlichen RVG-Gebühren abrechnen. Diese gesetzliche Mindestgebühr ist zwingend vorgeschrieben und kann nicht durch eine Honorarvereinbarung unterschritten werden (§ 49b Abs. 1 BRAO).
 

In einem Verfahren gegen Tipico haben Sie die Wahl zwischen einem Prozesskostenfinanzierungsvertrag oder der Möglichkeit auf eigene Kosten zu klagen.

Prozesskostenfinanzierung gegen Provision

Prozesskostenfinanzierer (PKF) übernehmen sämtliche anfallenden Kosten eines Gerichtsverfahrens. Zu den übernommenen Kosten zählen unter anderem die Anwaltshonorare, die anfallenden Gerichtskosten sowie, im Falle einer Niederlage, auch die Kosten der Gegenseite. Dadurch wird sichergestellt, dass der Kläger bei einem Misserfolg nicht mit einem finanziellen Risiko konfrontiert wird. Im Erfolgsfall erhält der PKF eine erfolgsabhängige Provision, die sich auf 30–40 % des erstrittenen Betrags beläuft. Diese Provision wird jedoch erst nach der tatsächlichen Auszahlung an den Kläger fällig.

 

Auf einen Blick:

  • Keine Kosten oder finanzieller Druck
  • PKF übernimmt Vollstreckung
  • Verhandlungsposition ist stärker
  • Über alle Instanzen abgesichert

Auf eigene Kosten Verfahren anstrengen

Der Vorteil, auf eigene Kosten zu klagen, liegt darin, keine erfolgsabhängige Provision an einen Prozesskostenfinanzierer zahlen zu müssen. Leider sind Rechtsschutzversicherungen in Glücksspiel-Fällen nicht eintrittspflichtig. Neben den Kosten müssen Sie auch die gegebenenfalls anfallenden Kosten einer Vollstreckung selbst tragen. Ein rechtskräftiges Urteil kann jedoch bis zu 30 Jahre lang vollstreckt werden. Zudem wird der Rückerstattungsbetrag mit 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz verzinst.

 

Auf einen Blick:

  • Keine 30 bis 40% abgeben
  • Gleiche Entscheidungsmöglichkeiten, wie mit einem PKF
  • Individuelles Vergleichsangebot
  • Verjährung erst nach 30 Jahren