Wie hoch sind die Kosten bei einer Klage gegen ein Online-Casino?
HAHN Rechtsanwälte arbeitet mit Prozesskostenfinanzierern zusammen, so dass für Sie kein Kostenrisiko besteht. Der Prozessfinanzierer übernimmt die Verhandlungskosten und erhält nur im Erfolgsfall eine Provision.
Wie lange kann ich Verluste vom Online-Casino zurückfordern?
Ab dem Zeitpunkt, an dem Sie von der Möglichkeit der Rückforderung erfahren, haben Sie 3 Jahre Zeit, Ihre Ansprüche geltend zu machen - spätestens dann müssen Sie eine Klage eingereicht haben. Rückwirkend ist es möglich, Verluste aus den letzten zehn Jahren zurückzufordern.
Wie lange dauert eine Klage gegen ein Online-Casino?
Bei Klageverfahren dauert es in der Regel sechs bis zwölf Monate bis zum Urteil. Allerdings ist dies nur eine allgemeine Aussage. Verfahren können je nach Auslastung des zuständigen Gerichts auch schneller oder langsamer bearbeitet werden. Es kann auch Fälle geben, bei denen sich Verfahren über zwei Instanzen erstrecken. Verfahren können dann auch deutlich länger dauern als ein Jahr.
Habe ich mich mit der Teilnahme an Online Glücksspielen ebenfalls strafbar gemacht?
Es gibt bisher noch keine Urteile zugunsten von Casinos, aufgrund derer Online-Zocker wegen unerlaubten Spiels bestraft wurden. Grundsätzlich macht sich jeder Nutzer von Online-Casinospielen strafbar, dem das Verbot bekannt war. Da dies aber regelmäßig nicht der Fall und ggf. auch schwer nachweisbar ist, ist vor allem entscheidend, ob Sie glaubhaft vermitteln können, dass Ihnen das Verbot nicht bekannt war.
Kann ich verlorenes Geld von mehreren Online-Casinos gleichzeitig einfordern?
Ja. Wenn Sie in mehreren Casinos Geld verloren haben, ist es möglich, das verspielte Geld von jedem einzelnen Online-Glücksspiel zurückzufordern. Egal ob Live Casino, Tischspiele, Online Poker oder Sportwetten: Wir prüfen Ihre Ansprüche kostenlos und bringen in Erfahrung, in welchen Fällen Glücksspiel-Anbieter Ihr Geld erstatten müssen.
Welche Online-Casinos kann ich NICHT verklagen?
Einige Betreibergesellschaften von Casinos sind in der Zwischenzeit liquidiert worden. In diesen Fällen ist es leider nicht möglich, das Geld zurückzubekommen. Dazu gehören unter anderem die folgenden Casinos:
- Drückglück
- Bet at Home
- Wunderino
- Hyperino
Kann ich nach Einreichen der Klage weiterspielen?
Das ist ein kritischer Punkt. Bei legalen Anbietern dürfen Sie weiter spielen, sollten sich aber überlegen, ob es, wenn Sie das Online-Casino verklagen, nicht ein guter Zeitpunkt wäre, um ganz mit dem Spielen aufzuhören.
Auf Seiten, die nicht über eine gültige Lizenz verfügen, vor allem, wenn es der Anbieter ist, gegen den Sie vor Gericht vorgehen, sollten Sie auf keinen Fall weiterspielen. Denn in diesen Fällen müssen Sie damit rechnen, dass das Gericht Ihre Klage abweist. Spätestens, wenn Sie eine DSGVO-Auskunft über Ihre Einzahlungen einholen, muss davon ausgegangen werden, dass Sie um die Illegalität des Angebots wissen - deshalb sollten Sie dann keinesfalls mehr bei diesem Anbieter weiterspielen.
Sind EU-Lizenzen in Deutschland gültig?
Viele Online-Casinos, die ihre Spiele in Deutschland anbieten, besitzen keine deutsche oder europäische Lizenz. Die meisten von ihnen haben zudem ihren Firmensitz im Ausland, vor allem in Malta, Gibraltar, Curacao oder auf den Virgin Islands. Grund dafür ist vor allem, dass die Vorschriften, um eine in Deutschland gültige Erlaubnis zu erhalten, deutlich strenger sind als im Ausland. Außerdem müssen in Deutschland deutlich höhere Steuern gezahlt werden, und auch das Verbraucherschutzniveau ist in Deutschland sehr hoch.
Eine ausländische Zulassung reicht jedoch nicht aus, um Online Glücksspiele in Deutschland anbieten zu dürfen. Sobald das Online-Casino seine Dienste in Deutschland anbietet, findet das deutsche Recht Anwendung. Mit einer Lizenzierung aus dem Ausland würde es für den deutschen Markt also nach § 284 StGB nicht legal zu operieren. Online-Casinos mit ausländischen Lizenzen hätten ihre Glücksspiele also in den letzten Jahren gar nicht hierzulande anbieten dürfen.
Was hat es mit dem Malta-Gesetz (Bill No. 55) auf sich?
Im Juni verabschiedete Malta die Bill No. 55. Dabei handelt es sich um ein Gesetz, das die eigene Wirtschaft stärken, beziehungsweise schützen soll. Denn das Gesetz sieht vor, dass Glücksspielanbieter mit Sitz auf Malta sich weigern können, Urteile zum Beispiel aus Deutschland, zu vollstrecken. So soll verhindert werden, dass die Anbieter Gelder zurückzahlen müssen.
Die GGL geht davon aus, dass das Gesetz nicht mit EU-Recht vereinbar ist. Der deutsche Justizminister ist bereits in Kontakt mit den europäischen Behörden. Es ist davon auszugehen, dass ein Verfahren eingeleitet und das Gesetz letztendlich zurückgenommen werden muss. Die Anbieter kaufen sich auf diese Weise lediglich etwas Zeit, zahlen werden müssen sie dann aber trotzdem.
Zumal die meisten der auf Malta ansässigen Glücksspielanbieter entweder bereits über eine Lizenz in Deutschland verfügen oder sich um eine bewerben. Und die deutschen Behörden werden hier genau hinschauen und könnten die Lizenzen auch zurücknehmen oder verweigern, wenn ein solches Gesetz in Malta Bestand haben würde - so schneiden sich die Anbieter ins eigene Fleisch.
Was kann ich tun, wenn mir Belege fehlen? Was tun, wenn mein Account gesperrt ist?
Sollten Sie keinen detaillierten Überblick mehr über Ihre verlorenen Einsätze haben und sich nicht mehr in Ihren Account einloggen können, weil Sie z.B. gesperrt wurden oder sich selbst gesperrt haben, ist dies regelmäßig kein Problem. Glücksspielanbieter im Internet sind nach der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) dazu verpflichtet, Ihnen unverzüglich Auskunft über Ihre eingezahlten Beträge zu geben. Der Betreiber muss Ihnen spätestens innerhalb einer Frist von einem Monat eine Übersicht über alle Ein- und Auszahlungen zur Verfügung stellen. Wir stellen Ihnen auf Anfrage gerne geeignete Vorlagen in deutscher und englischer Sprache für die Abfrage Ihrer Daten zur Verfügung.
Kann ich Geld von Zahlungsanbietern (Paypal, Skrill) zurückfordern?
Auch Banken und Zahlungsdienstleister wie PayPal oder Skrill sind verpflichtet, Geld zurückzuzahlen, sofern sie an den Zahlungen beteiligt waren. Denn laut § 4 Abs. 1 GlüStV 2021 ist „die Mitwirkung an Zahlungen im Zusammenhang mit unerlaubtem Glücksspiel […] verboten.“. Allerdings tut sich die Rechtsprechung noch schwer, auch Zahlungsdienstleister dazu zu verurteilen, Verluste zu erstatten. Allerdings erwarten wir in absehbarer Zeit weitere Urteile aus höheren Instanzen, die Spielern die Möglichkeit eröffnen können, nicht nur den Veranstalter des Glücksspiels, sondern auch den Zahlungsdienstleister zu verklagen.
Was kann ich selbst tun, um mein Geld zurückzubekommen?
Um Ihre Casino Verluste zurückzubekommen, gibt es einige Dinge, die Sie selbst tun können. Wenn Sie mit Ihrer Kreditkarte bezahlt haben, können Sie der Abbuchung widersprechen. Weisen Sie dabei auf das illegale Glücksspiel hin und bitten Sie um Zurückbuchung des gezahlten Betrags („Chargeback“). Wenn die Zahlung über das SEPA-Lastschriftverfahren getätigt wurde, können Sie der Abbuchung innerhalb von acht Wochen widersprechen. Auch über einen Online-Bezahldienst können Sie sich das Geld zurückholen. Beauftragen Sie dazu Ihre Bank, das überwiesene Geld von der Bank des Empfängers zurückzuholen.
Der Anbieter eines nicht erlaubten Glücksspiels hat kein Recht, von Ihnen Geld zu fordern!