Motorschaden

Ein Motorschaden bezeichnet eine schwerwiegende Funktionsstörung eines Verbrennungsmotors, die dessen Betrieb ganz oder teilweise unmöglich macht. Typische Ursachen sind mechanischer Verschleiß, thermische Überlastung, Schmierstoffmangel oder die fehlerhafte Steuerung der Motorfunktionen. Die im Dieselskandal aufgespielten Software-Updates stehen ebenfalls in Verdacht, ursächlich für Schäden am Motor zu sein.



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Motorschäden im Kontext des Abgasskandals

Im Zuge des Abgasskandals wurde bei zahlreichen Dieselfahrzeugen unzulässige Abschalteinrichtungen identifiziert. Diese bewirken, dass die Abgasreinigung nur unter bestimmten Bedingungen – etwa im Prüfstandbetrieb – vollständig aktiv ist. Als Konsequenz werden regelmäßig verpflichtende Software-Updates angeordnet, um die Fahrzeuge in einen gesetzeskonformen Zustand zu versetzen.

Von den Rückrufen im Abgasskandal sind Millionen Fahrzeuge betroffen. Die Updates sorgen jedoch nicht nur für eine verbesserte Abgasreinigung, sondern haben auch negative Folgen. Dazu gehören ein erhöhter Verbrauch, Schäden am AGR-Kühler oder Dieselpartikelfilter und auch Schäden am Motor.

Motorschaden nach Software-Update möglich?

Die durch das Software-Update veränderte Motorsteuerung führt bei den Fahrzeugen zu einer Verschärfung der Betriebsbedingungen. Dazu zählen:

  • Erhöhte Regeneration des Dieselpartikelfilters (DPF): Dies kann zu unvollständiger Verbrennung, Rußbildung und Verstopfung führen.
  • Verändertes Einspritzverhalten: Durch häufigere Einspritzungen steigt der Kraftstoffeintrag ins Motoröl, was die Schmierwirkung verschlechtert.
  • Thermische Überlastung: Die dauerhaft aktivierte Abgasrückführung (AGR) führt zu höheren Verbrennungstemperaturen – insbesondere problematisch bei Kurzstreckenbetrieb.
  • Verkürzte Lebensdauer von Bauteilen: AGR-Ventile, Injektoren, Turbolader oder der DPF können vorzeitig verschleißen oder ausfallen.

Zu den extremsten negativen Folgen eines Software-Updates im Dieselskandal zählen eine erhöhte Brandgefahr und die Gefahr von Motorschäden. Die Hardware ist nicht für die neue Programmierung ausgelegt, weshalb es zu Schäden kommen kann.

Sogar die Hersteller selbst weisen darauf hin, dass zum Beispiel das Thermofenster notwendig sei, um Schäden an Motor zu verhindern. Nun stuften EuGH, BGH und KBA genau dieses Thermofenster aber als unzulässige Abschalteinrichtung ein, die aus den Fahrzeugen entfernt werden muss. Im Umkehrschluss liegt es nahe, dass es bei einem Anpassen des Thermofenster nun also eine erhöhte Gefahr von Motorschäden gibt.

Handelt es sich um einen verpflichtenden Rückruf, müssen die Diesel in die Werkstatt gebracht werden, daran führt kein Weg vorbei. Autofahrer müssen das Update durchführen lassen, sonst droht die Stilllegung ihres Diesels.