On-Board-Diagnose (OBD)
Die On-Board-Diagnose (OBD) ist ein elektronisches Überwachungssystem in Kraftfahrzeugen, das kontinuierlich die Funktionsfähigkeit abgasrelevanter Komponenten überprüft. Ziel ist es, Fehler frühzeitig zu erkennen, deren Auswirkungen zu begrenzen und den Fahrer über eine Kontrollleuchte (z. B. die Motorkontrollleuchte) zu informieren.
Bedeutung der On-Board-Diagnose im Abgasskandal
Im Abgasskandal spielt die OBD eine zentrale Rolle – jedoch nicht als Schutzmechanismus, sondern als Teil des Problems. Denn zahlreiche Hersteller haben die OBD-Funktion so programmiert, dass sie Manipulationen nicht erkennt oder bewusst ignoriert. So wurde die gesetzlich vorgeschriebene Selbstüberwachung umgangen, obwohl Fahrzeuge mit unzulässigen Abschalteinrichtungen ausgestattet waren.
In vielen Fällen war die OBD nicht in der Lage, den Ausfall oder die eingeschränkte Funktion von Emissionskontrollsystemen – etwa durch sogenannte Thermofenster – zu erfassen. Die Motorsteuerung war so gestaltet, dass fehlerhafte oder unzureichende Abgasreinigung nicht als Störung registriert wurde, obwohl gesetzlich vorgeschrieben ist, dass etwa eine defekte Abgasrückführung oder ein überhöhter NOx-Ausstoß erkannt und gemeldet werden muss.
Ein umfangreicher Rückruf aufgrund dieses Problems läuft beispielsweise seit 2023 bei Fahrzeugen aus dem Stellantis-Konzern. Betroffen hiervon sind unter anderem Fiat, Opel und Peugeot.