RDE (Real Driving Emissions)
RDE steht für „Real Driving Emissions“ und bezeichnet ein Abgastestverfahren, bei dem die Schadstoffemissionen eines Fahrzeugs unter realen Fahrbedingungen auf der Straße gemessen werden – im Gegensatz zu den zuvor üblichen Labortests (z. B. NEFZ oder WLTP). Ziel des RDE Testverfahrens ist es, realitätsnahe Daten über den Ausstoß von Stickoxiden (NOx) und Partikeln zu erfassen.
Hintergrund der Einführung des RDE-Verfahrens
Schon lange war durch Messungen bekannt, dass Dieselfahrzeuge auf der Straße wesentlich mehr Stickoxide ausstoßen, als auf dem Rollenprüfstand. Die EU wollte dies nicht länger akzeptieren und führte ab 2017 das RDE-Verfahren ein, jedoch Schritt für Schritt. So galt zunächst ein Konformitätsfaktor, das heißt, die auf der Straße gemessenen Werte durften um das 2,1-fache höher sein, als die im Labor gemessenen Werte. Nach und nach wurde dieser Faktor auf 1 herabgesetzt, so dass Euro 6e Fahrzeuge auch auf der Straße den Stickoxidausstoß von 80mg/km einhalten müssen. Auch die Messtoleranz wurde mit der Zeit herabgesetzt und liegt nun nur noch bei 0,1. Die auf der Straße im RDE Verfahren gemessenen Werte müssen also nahezu identisch mit den im Labor gemessenen Werten sein, um die Typengenehmigung zu erhalten.
Wie funktioniert der RDE-Test?
- Das Fahrzeug wird mit einem tragbaren Emissionsmessgerät (PEMS) ausgestattet.
- Die Testfahrt findet auf öffentlichen Straßen statt – mit Stadt-, Landstraßen- und Autobahnanteil.
- Die Fahrweise ist dynamisch und orientiert sich an typischem Alltagsverkehr.
- Gemessen wird über mindestens 90 Minuten.
RDE im Kontext des Abgasskandals
Der Abgasskandal wurde im September 2015 bekannt. Zu dem Zeitpunkt war die Einführung des RDE-Verfahrens bereits beschlossen. Der Abgasskandal machte aber noch einmal sehr deutlich, wie wichtig die korrekte Messung der Stickoxide gerade auf der Straße ist, um die Manipulation durch die Hersteller in Zukunft verhindern zu können. Durch die Einführung von RDE wurden die gesetzlichen Anforderungen deutlich verschärft – und die Prüfsituation manipulationsresistenter gestaltet.
Zudem decken RDE-Tests noch heute auf, ob ein Fahrzeug nach einem Software-Update tatsächlich umweltfreundlicher fährt – oder weiterhin unzulässig hohe Schadstoffwerte ausstößt. So konnten viele Fahrzeuge auch nach dem Update durch unabhängige RDE-Messungen als weiterhin problematisch identifiziert werden.
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