SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction)
Der SCR-Katalysator ist ein Abgasnachbehandlungssystem zur gezielten Reduktion von Stickoxiden (NOx) in Dieselmotoren. „SCR“ steht für „Selective Catalytic Reduction“, also selektive katalytische Reduktion. Dabei wird ein Harnstoffgemisch – bekannt unter dem Handelsnamen AdBlue – in den Abgasstrom eingespritzt. Dieses wandelt unter Hitzeeinwirkung die Stickoxide in harmlosen Stickstoff (N₂) und Wasserdampf (H₂O) um.
Funktionsweise des SCR-Katalysators
Das AdBlue wird vor dem SCR-Katalysator dosiert eingespritzt. Im heißen Abgas zerfällt es zu Ammoniak (NH₃), welches im Katalysator als Reduktionsmittel für die Stickoxide dient. Die chemische Reaktion erfolgt bei optimalen Temperaturen zwischen 200 und 400 °C.
Die Rolle des SCR-Katalysators im Abgasskandal
Im Rahmen des Dieselskandals rückte der SCR-Katalysator in den Fokus, da viele Hersteller zwar auf dem Papier ein funktionierendes SCR-System verbaut hatten, dieses aber im realen Fahrbetrieb nicht oder nur eingeschränkt aktiv war, so dass die Fahrzeuge auf dem Prüfstand zwar sauber waren, im realen Betrieb auf der Straße aber ein Vielfaches der erlaubten Menge an Stickoxid ausstießen.
Abhängig von verschiedenen Parametern – beispielsweise dem Fahrverhalten, der Außentemperatur, des Lenkwinkelns oder einfach der Zeit – wurde ausreichend oder zu wenig AdBlue eingespritzt.
Folgen für Verbraucher
In Folge der Aufdeckung des Abgasskandals wurden zahlreiche Fahrzeuge mit SCR-Systemen vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zurückgerufen. Dabei wurde ein Software-Update aufgespielt, das die AdBlue-Dosierung dauerhaft aktivieren sollte. Dies konnte jedoch negative Folgen haben, allen voran natürlich einen erhöhten AdBlue-Verbrauch.