Der Skoda Dieselskandal - Jetzt Entschädigung fordern
2015 brach der VW Abgasskandal los – und damit einhergehend natürlich auch der Skoda Abgasskandal. Hunderttausende Skoda Diesel wurden zurückgerufen und bekamen ein Software-Update. Doch mit diesem wurde ein Thermofenster aufgespielt.
Laut aktuellem BGH Urteil aus 2023 ist aufgrund des Thermofensters eine Entschädigung möglich.
Erstellt am - letztes Update:Welche Modelle sind vom Skoda Dieselskandal betroffen?
Mindestens die folgenden Modelle sind vom Skoda Dieselskandal betroffen:
- Fabia
- Roomster
- Rapid
- Octavia
- Superb
- Yeti
Der VW Motor EA 189 wurde auch bei Skoda verwendet. In ihm befindet sich eine illegale Abschalteinrichtung. Die illegale Abschalteinrichtung erkennt, wenn sich der Skoda auf dem Prüfstand befindet und schaltet dann die so genannte Akustikfunktion ab. Somit werden auf dem Prüfstand nur sehr niedrige Stickoxidwerte erzielt, wodurch hohe Schadstoffklassen wie Euro 5 oder sogar Euro 6 erreicht werden können. Auf der Straße, bei eingeschalteter Akustikfunktion sieht es aber anders aus. In diesem Modus wird weniger AdBlue eingespritzt, was normalerweise die Stickstoffe reduziert. Alternativ wird die Abgasrückführrate reduziert. Dies führt beides dazu, dass die Stickoxidwerte auf der Straße um ein Vielfaches über den gesetzlichen Grenzwerten für die vergebenen Schadstoffklassen liegen. Diese Maßnahmen sind für den Hersteller jedoch günstiger, da zum einen ein kleinerer AdBlue-Tank eingebaut werden kann, was natürlich Platz und Masse spart und zum anderen die reduzierte Rückführung die Lebensdauer des Abgasrückführungsventils erhöht. Aus rein wirtschaftlichen Gründen wurden die illegalen Abschalteinrichtungen bei den Diesel Fahrzeugen von Skoda eingebaut.
Zudem wurde durch das Software-Update beim EA189 Motor ein Thermofenster installiert.
Welcher Motor ist bei Skoda neben dem EA189 noch betroffen?
Auch der neue Euro 6 Motor EA 288 verfügt über unzulässige Abschalteinrichtungen. Zum einen ist das so genannte Thermofenster vorhanden – eine unzulässige Abschalteinrichtung. Das Thermofenster ist ein Temperaturrahmen, in dem das Abgasreinigungssystem heruntergefahren wird. Da dieser Temperaturrahmen so angelegt ist, dass es die Abgasreinigung bereits bei 7 bis 10 Grad herunterfährt und die Durchschnittstemperaturen in Deutschland bei etwa 8,5 Grad liegen, liegt der Schadstoffausstoß nahezu dauerhaft über dem gesetzlichen Grenzwert. Von Motorschutz, wie es die Hersteller gerne beteuern, kann bei einem so langfristigen Einsatz keine Rede sein. Das haben Gerichte bereits mehrfach betont. Im Dezember 2020 äußerte sich auch der Europäische Gerichtshof dahingehend.
Zudem ist eine Zykluserkennung vorhanden, die dafür sorgt, dass auf dem Prüfstand mehr AdBlue eingespritzt wird, so dass die Fahrzeuge dort den NOx Grenzwert einhalten und die Euro 6 Einstufung bekommen.
Der EA288 wird bei Skoda unter anderem in den Modellen Octavia III, Superb III, sowie im Kodiaq und im Karoq genutzt.
Ausführliche Informationen zum EA288 Abgasskandal finden Sie hier.
Welche Rückrufe gibt es im Skoda Dieselskandal?
Im Rahmen des Dieselskandals gab es umfassende vom Kraftfahrt-Bundesamt angeordnete Rückrufe. Insgesamt rief der VW Konzern etwa 2,5 Millionen Diesel zurück, bei Skoda waren fast 300.000 Fahrzeuge betroffen (alleine in Deutschland). Die folgenden Skoda Diesel mit Motor EA189 waren Teil des verpflichtenden Rückrufs:
- Fabia II 1.6
- Roomster 1.6
- Rapid 1.6
- Octavia II 1.6
- Superb II 1.6
- Yeti 1.6 und Yeti 2.0
Skoda selbst gibt an, dass weltweit bereits 600.000 Fahrzeuge bei einem Rückruf das Software-Update bekommen haben. Betroffene Kunden bekommen Post und werden gebeten, ihren Skoda Diesel in die Werkstatt zu bringen. Dort bekommen die Fahrzeuge in etwa 30 Minuten ein Software-Update aufgespielt. Die 1.6 Liter Fahrzeuge bekommen zusätzlich ein Hardware-Update in Form eines Strömungsgleichrichters. Vor allem zwei Dinge soll das Software-Update bewirken: Es wird eine Nacheinspritzung hinzugefügt, die dafür sorgen soll, dass die Stickoxidemissionen reduziert werden. Zudem wird der Kraftstoff mit höherem Druck und konstanterer Geschwindigkeit eingespritzt, was zu niedrigeren Rußwerten bei der Verbrennung führen soll.
Aus technischen Gründen raten wir davon ab, das Software-Update aufspielen zu lassen. Viele Kunden, unter anderem von VW, aber auch von Mercedes, berichten über negative Erfahrungen mit dem Software-Update. So soll sich der Sprit- und AdBlue-Verbrauch erhöht haben, der Motor soll ungewöhnliche Geräusche machen und auch von einer Versottung des Motors ist die Rede (schließlich geben die Hersteller an, dass die Abschalteinrichtungen, die nun entfernt werden, notwendig sind um den Motor vor Versottung zu schützen). Das Problem ist, dass verpflichtende Rückrufe nicht ignoriert werden können. Denn dies führt im schlimmsten Fall dazu, dass das Fahrzeug stillgelegt wird. Wenn Sie Post von Skoda bekommen, sollten Sie sich also genau informieren, ob Sie von einem verpflichtenden Rückruf betroffen sind oder von einer freiwilligen Maßnahme – letztere können Sie durchaus ablehnen und Ihren Skoda ohne Software-Update weiterfahren.
Wenn Sie einen der oben genannten Diesel von Skoda fahren, müssen Sie leider davon ausgehen, vom Skoda Abgasskandal betroffen zu sein. Aber auch, wenn Sie einen anderen Skoda Diesel fahren – lassen Sie sich von uns beraten, welche Möglichkeiten Sie in Ihrem individuellen Fall im Skoda Diesel Skandal haben. Im Abgasskandal gibt es ständig neue Entwicklungen. Unter anderem das verbraucherfreundliche Urteil des BGH aus dem Juni 2023. In einer kostenfreien Erstberatung erläutern wir Ihnen die rechtlichen Möglichkeiten und die wirtschaftlichen Vorteile, die Sie dadurch erwarten können.
Was sagt die Rechtsschutzversicherung?
Rechtsschutzversicherungen sind in der Regel verpflichtet, die Kosten zu übernehmen. Im Rahmen einer kostenlosen Erstberatung stellen wir gerne auch die Deckungsfrage bei Ihrer Rechtsschutzversicherung – so sind Sie von Anfang an in sicheren Händen und müssen sich nicht um die lästige Kommunikation mit der Versicherung kümmern.
Wie bekomme ich Schadensersatz im Skoda Dieselskandal?
Nach einem EuGH Urteil vom 21.03.2023 ist es für betroffene Dieselfahrer nun noch einfacher geworden, ihre Ansprüche durchzusetzen. Denn der EuGH bestätigte, dass bereits durch eine fahrlässige Handlung ein solcher Anspruch bestehen kann (§ 823 BGB). Demnach ist es nicht mehr nötig, eine vorsätzliche sittenwidrige Schädigung nachzuweisen - das Vorhandensein einer unzulässigen Abschalteinrichtung ist Nachweis genug. Der Bundesgerichtshof passte seine Einstellung im Dieselskandal diesem Urteil an und bestätigte im Juni 2023 diese vereinfachte Möglichkeit, eine Entschädigung zu bekommen. Er präzisierte sie zudem auf bis zu 15% des Kaufpreises.
Dieses BGH-Urteil lässt sich auch auf Modelle von Skoda anwenden. Sowohl auf ältere mit dem EA189 Motor, weil hier ja mit dem Software-Update ein Thermofenster aufgespielt wurde - und dies war explizit Teil der BGH-Verhandlungen. Als auch bei neueren mit dem EA288 Motor, denn auch dieser verfügt über unzulässige Abschalteinrichtungen.
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