Fußballwetten: Verluste zurückholen
Haben Sie bei Fußballwetten Geld verloren, die der Anbieter ohne Lizenz offeriert hat, können Sie diese Verluste zurückholen. Erfahrungsgemäß ignorieren Anbieter solche Anfragen von Privatpersonen jedoch. Mit der Hilfe eines Anwalts dagegen kann man zunächst außergerichtlich versuchen, sein Geld zurückzubekommen und zur Not mit qualifizierter Unterstützung vor Gericht gehen.
Hier finden Sie zunächst unseren kostenfreien Musterbrief, um die genaue Höhe Ihrer Verluste herauszufinden.
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Warum waren Fußballwetten bis vor wenigen Jahren illegal?
Erst im Oktober 2020 wurden die ersten Lizenzen für Anbieter von Online-Sportwetten vergeben. Bis dahin waren grundsätzlich alle online Fußballwetten illegal, da die Anbieter über keine Lizenz verfügten. Teilweise hatten sie sich zwar für eine beworben, doch der behördliche Prozess dauerte so lange, dass eben erst seit Herbst 2020 Lizenzen vergeben werden. Gerichte machen dabei immer wieder deutlich, dass es nicht darauf ankommt, ob sich ein Unternehmen um eine Lizenz beworben hat. Lag keine vor, war das Angebot illegal.
Viele Anbieter verfügten bereits zuvor über eine Lizenz der Malta Gaming Authority. Diese reichte jedoch nicht aus, um die Fußballwetten auch in Deutschland legal anbieten zu dürfen.
Da keine Lizenz vorlag, war der Vertrag zwischen dem Spieler und dem Anbieter, der bei einer Anmeldung zustande kommt, nichtig. Das Geld wurde somit ohne rechtliche Grundlage eingezahlt und muss deshalb erstattet werden.
2024: BGH gibt positiven Hinweis zu Sportwetten
Im März 2024 meldete sich der Bundesgerichtshof zu online Sportwetten zu Wort, nachdem zuvor bereits mehrere Oberlandesgerichte Anbieter zur Rückzahlung von Geldern verurteilt hatten.
Der BGH macht in einem Hinweisbeschluss deutlich, dass er beabsichtigt, sich bei einem Urteil auf die Seite des Klägers zu stellen und den Anbieter – in diesem Fall Betano – zur Rückzahlung der Verluste zu verurteilen.
Betano verfügte zum Zeitraum, in dem der Spieler an online Sportwetten teilnahm (in 2018), über keine Lizenz. Es hätte die Zahlungen des Spielers also nicht annehmen dürfen. Dieser verlor rund 12.000,00 Euro, die ihm das OLG Dresden bereits zugesprochen hatte. Der BGH bestätigte diese Einschätzung nun mit seinem Beschluss.
Betano gehört zu den Anbietern, die sich um eine Lizenz beworben hatten. Da aber unter anderem das Einzahlungslimit (1.000,00 Euro pro Monat) regelmäßig nicht eingehalten wurde, hätte der Anbieter ohnehin keine Lizenz bekommen dürfen. Auch die illegale Cash-Out-Funktion war angeboten worden.
Der Beschluss des BGH stärkt die Rechte von Spielern, die bei online Fußballwetten Geld verloren haben und ermöglicht es ihnen umso mehr, dieses zurückzuholen!
Wie zu erwarten, zog Betano kurz vor der Verhandlung die Revision zurück, um ein Urteil gegen sich zu verhindern. Damit wurde das Urteil des OLG Dresden, das dem Spieler sein verlorenes Geld zugesprochen hatte, rechtskräftig.
BGH-Verfahren zu Online-Sportwetten
Nach Betano musste sich auch Tipico vor dem BGH verantworten. Nachdem der Bundesgerichtshof in der mündlichen Verhandlung bereits angedeutet hatte, sich auf die Seite des Klägers zu stellen, machte er doch einen Rückzieher und entschied, die Fragen dem EuGH vorzulegen. Dieser muss nun entscheiden: Hat Tipico nur deshalb keine Lizenz bekommen, weil das deutsche Konzessionsverfahren unionsrechtswidrig war und sind deshalb die Verträge zwischen Tipico und den Spielern gerade nicht als nichtig anzusehen? Denn im Gegensatz zu Betano hätte Tipico laut BGH wohl eine Erlaubnis erhalten müssen. Der BGH sagt aber auch, dass das aus seiner Sicht keinen Unterschied macht und Tipico trotzdem zu verurteilen wäre. Wann es zu einem EuGH-Urteil kommen wird ist nicht bekannt. Wer sein Geld zurückholen möchte, sollte aber nicht darauf warten. Denn mit jedem Tag läuft die Verjährungsfrist weiter...