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Serviceaktion 6926: Drohender Getriebeschaden beim Fiat Ducato 8 - Jetzt kostenfreie Erstberatung anfordern!

Wohnmobile, die auf der Basis des Fiat Ducato der 8. Generation mit 2,2-Liter-Dieselmotor (160 oder 180 PS) und dem 9-Gang-Wandlerautomatikgetriebe (ZF 9HP48) aufgebaut sind, leiden zunehmend unter schwerwiegenden Getriebeproblemen. Typische Symptome sind Warnmeldungen wie „Getriebeöl überhitzt“, der Wechsel in den Notlaufmodus oder sogar komplette Getriebeausfälle. In einigen Fällen wurden auch Metallspäne im Motoröl festgestellt, was auf erhöhten Abrieb aufgrund von Überlastung, Schaltfehlern oder möglichen Serienfehlern hinweist. Ein technischer Zusammenhang mit dem Getriebe erscheint hier sehr wahrscheinlich. Betroffene Besitzer sollten diese Auffälligkeiten dokumentieren, sich vor dem Software-Update (Serviceaktion 6926) genau informieren und gegebenenfalls rechtliche Beratung einholen.

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Dr. Petra Brockmann
Dr. Petra Brockmann

Dr. Petra Brockmann ist Partnerin von HAHN Rechtsanwälte.

Serviceaktion Nr. 6926: Software-Update soll Abhilfe schaffen

Um auf die Probleme zu reagieren, führt Fiat, jetzt Teil des Stellantis-Konzerns, seit Dezember 2024 eine sogenannte Serviceaktion Nr. 6926 durch. Diese umfasst ein kostenloses Software-Update für die Steuergeräte von Motor und Getriebe, das angeblich darauf abzielt, die Interaktion der beiden Komponenten zu verbessern und die mechanische Belastung des Getriebes zu verringern. Dabei sollen offenbar Schaltverhalten und Temperaturmanagement optimiert werden. Fahrzeughalter müssen hierfür selbst aktiv werden und ihre Fahrzeug-Identifikationsnummer (FIN) in einer Fiat-Vertragswerkstatt prüfen lassen.

Vorsicht bei Software-Updates: Transparenz einfordern!

Das Update im Rahmen der Aktion 6926 wird als rein „präventive Maßnahme“ bezeichnet. Aufgrund der Vielzahl von Defekten, die bereits aufgetreten sind, besteht jedoch der Verdacht, dass hier möglicherweise ein tiefergehender technischer Mangel kaschiert werden soll – vielleicht ein Konstruktionsfehler, der das Getriebe unter Dauereinsatz überlastet.

Zusätzlich sollten Halter Vorsicht walten lassen, da Software-Updates nicht nur das Getriebe betreffen, sondern auch in die Motorsteuerung und Emissionssysteme eingreifen können. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat bereits im März 2024 bestätigt, dass auch bei neueren Fiat-Modellen, darunter auch Ducato-Fahrzeuge mit Euro-6-Norm, unzulässige Abschalteinrichtungen verbaut wurden. Diese beinhalten Timer-Funktionen oder verbrauchsabhängige Steuerungen, die beispielsweise die Abgasrückführung oder das SCR-System nach kurzer Zeit oder unter bestimmten Betriebsbedingungen deaktivieren. Zwar bleiben die Fahrzeuge im Prüfzyklus sauber, jedoch steigen die NOx-Werte im realen Betrieb massiv an – in einem Fall um das Vierfache über dem Grenzwert.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob das Software-Update im Rahmen der Aktion 6926 auch Emissionssysteme anpasst – möglicherweise ohne dass die Halter darüber informiert werden. Das könnte Auswirkungen auf Leistung, Verbrauch, Emissionen und den Wiederverkaufswert des Fahrzeugs haben.

Was sollten Halter jetzt tun?

  • FIN prüfen lassen: Lassen Sie in einer Fiat-Professional-Werkstatt prüfen, ob Ihr Fahrzeug von der Serviceaktion 6926 betroffen ist.
  • Transparenz einfordern: Bevor Sie das Update durchführen lassen, fordern Sie eine schriftliche Bestätigung des Zwecks des Updates, der betroffenen Steuergeräte (Motor- und Getriebesteuerung) sowie der genauen Softwareversion. Insbesondere sollten Sie nach den Auswirkungen des Updates auf technische Parameter wie Motorleistung, Getriebeschaltverhalten und die Langlebigkeit der relevanten Komponenten fragen.
  • Veränderungen dokumentieren: Notieren Sie sich die Softwarestände vor und nach dem Update, bewahren Sie Werkstattberichte auf und lassen Sie sich die möglichen Nebenwirkungen (wie Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch, das Schaltverhalten oder die Motorleistung) genau erklären.
  • Verhalten des Fahrzeugs nach dem Update beobachten: Sollte sich das Schaltverhalten verändern oder neue Probleme auftreten – etwa eine Verschlechterung der Leistung, vermehrte Abnutzung oder ungewöhnliche Geräusche – reklamieren Sie umgehend und verlangen Sie eine detaillierte Untersuchung der Ursachen.

Besitzer eines Fiat Ducato 8 mit 9-Gang-Automatik sollten die aktuellen Entwicklungen ernst nehmen.

HAHN Rechtsanwälte sind Fälle bekannt, bei denen bereits Getriebeschäden eingetreten sind bzw. das Getriebe getauscht werden musste.

Denn eines ist klar: Ein bloßes nachträgliches Update der Software wird keine echte Problemlösung ersetzen. Halter sollten nicht die Leidtragenden eines möglicherweise systemischen Mangels sein.

Lassen Sie insbesondere kaufrechtliche Ansprüche prüfen. Für Wohnmobilkäufer kommen insbesondere Gewährleistungsansprüche in Betracht, etwa Ansprüche auf Mangelbeseitigung. Unter bestimmten Voraussetzungen können die Käufer auch von dem Kaufvertrag zurücktreten.