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Welche Seat Motoren sind im Abgasskandal betroffen?


Lars Murken-Flato
Lars Murken-Flato
Erstellt: 05.09.2019 | Stand: 03.07.2023

Auch viele Seat Diesel sind vom VW Abgasskandal betroffen. Wenn in den Autos eine unzulässige Abschalteinrichtung verbaut wurde, sprechen inzwischen viele Gerichte Schadensersatz zu. Hierbei geht es um die Motoren EA 189, sowie EA 288, die beide von VW entwickelt worden sind. Zudem haben Seat Fahrer, die ihr Auto finanziert haben auch ohne direkte Betroffenheit die Chance, den Wertverlust des Diesels auszugleichen und zwar mit Hilfe des Widerrufsjokers.

Schadensersatz im Dieselskandal

Welche Seat Motoren sind betroffen, fragen sich viele Seat Fahrer im Abgasskandal. Der VW Abgasskandal hat auch die Tochterfirmen Seat, Skoda, Porsche und Audi erreicht. Es gibt Rückrufe, bei denen Software-Updates aufgespielt werden sollen, es gibt Fahrverbote und die Diesel leiden an Wertverlust. Doch welche Seat Motoren sind genau betroffen?

Welche Seat Modelle sind vom Abgasskandal betroffen?

Im VW Diesel Skandal ging es zunächst in erster Linie um einen Motor – den EA 189. Etwa 700.000 Seat Fahrzeuge verfügen über dieses Modell und zwar 1.2, 1.6 und 2.0 Liter Modelle. Nahezu alle Modelle sind vom Seat Abgasskandal betroffen: Ibiza, Leon, Altea, Toledo, Exeo und Alhambra. Inzwischen wurden jedoch auch illegale Abschalteinrichtungen im Nachfolge-Motor EA 288 entdeckt. Dieser steckt in 1.6 und 2.0 L Modellen und zwar in den Seat-Modellen Leon, Toledo, Ateca, Alhambra und Ibiza.

Alle oben genannten 700.000 betroffenen Fahrer (deren Fahrzeuge über den Motor EA 189 verfügen) werden von Seat eine Einladung in die Werkstatt bekommen, um das Software-Update aufspielen zu lassen. Vom offiziellen, durch das Kraftfahrt-Bundesamt angeordneten Rückruf sind dagegen nur knapp 100.000 Seat Diesel betroffen.

Auch zu Fahrzeugen mit dem EA288 Motor laufen erste (noch) freiwillige Rückrufaktionen bei Seat. Wenn Sie Post von Seat bekommen, sollten Sie diese genau prüfen. Das freiwillige Update können Sie nämlich ablehnen. Aus technischen Gründen raten wir sogar dazu, denn viele Fahrer berichten von negativen Erfahrungen mit dem Update. So bemerkten einige einen erhöhten Spritverbrauch, andere sprechen von einer nachlassenden Motorleistung. Einen Pflichtrückruf abzulehnen, können wir Ihnen jedoch nicht empfehlen. Denn hier droht in letzter Konsequenz die Zwangsstillegung. In jedem Fall können Sie uns bei entsprechenden Schreiben kontaktieren - wir prüfen für Sie die Betroffenheit Ihres Wagens und Ihre rechtlichen Optionen.

Fahrverbote auch für Seat Diesel

Die nächste Frage gilt den Fahrverboten. Welche Seat Motoren sind dort betroffen? Grundsätzlich richten sich die Fahrverbote nach der Abgasnorm. Diesel mit der Abgasnorm Euro 4 (und darunter) sind bei angeordneten Fahrverboten immer betroffen, in den meisten Fällen auch Euro 5 Diesel. 83% aller Seat Diesel erreichen die halbwegs sichere Euro 6 Norm nicht und sind damit von Fahrverboten betroffen.

Der Abgasskandal und die Fahrverbote haben für einen hohen Wertverlust bei Diesel Fahrzeugen, auch bei Seat Modellen, gesorgt. Die Preise sind stark gefallen, was nicht verwunderlich ist. Die Leute sind verunsichert durch die Fahrverbote, von denen in nächster Zeit noch zahlreiche weitere zu erwarten sind. Auch die unsicheren Langzeitfolgen des Software-Updates schrecken viele potentielle Käufer ab. Da legt man sich lieber einen Benziner oder ein Elektroauto zu.

Kann ich meinen Diesel an Seat zurückgeben?

Die Seat Motoren EA 189 und EA 288 sind vom Abgasskandal betroffen und verfügen über eine illegale Abschalteinrichtung. Das bedeutet, die Besitzer haben einen Anspruch auf Schadensersatz, denn Seat bzw. VW hat sie vorsätzlich und sittenwidrig geschädigt und der Hersteller muss diesen Schaden wieder gut machen. So zum Beispiel bei einem Fall, den HAHN Rechtsanwälte für den Mandanten zu einem positiven Ende bringen konnte. Es ging dabei um einen Seat Alhambra, den der Kläger für 25.150,00 Euro gekauft und einige Jahre später für 13.800,00 Euro wieder verkauft hatte. Das Gericht urteilte, dass VW dem Kläger Schadensersatz zahlen muss. Die Summe setzte sich zusammen aus dem Kaufpreis minus dem Verkaufspreis (der angerechnet wurde, denn eigentlich gibt der Kläger in einem solchen Schadensersatzurteil das manipulierte Fahrzeug an den Hersteller zurück, was bei einem bereits erfolgten Verkauf natürlich nicht möglich ist.) Zudem wurde eine Nutzungsentschädigung abgezogen. Somit bleiben noch etwa 1.500,00 Euro, die der Kläger zusätzlich zugesprochen bekommt. Zusätzlich bekommt der Kläger aber auch Zinsen zugesprochen. Da diese auf den Gesamtkaufpreis anzurechnen sind, machen sie eine erhebliche Summe von über 6.000,00 Euro aus. Dieses Beispiel zeigt zum einen, dass der Abzug einer Nutzungsentschädigung durch zugesprochene Zinsen teilweise ausgeglichen werden kann. Grund für die Verurteilung war der Paragraph 826 BGB, wonach die Volkswagen AG den Kläger vorsätzlich und sittenwidrig geschädigt hat. Das Gericht ging dabei davon aus, dass der Vorstand Bescheid wusste. VW habe nicht ausreichend darlegen können, wie der Einbau der illegalen Abschalteinrichtung ohne das Wissen des Vorstands möglich gewesen sein soll.

Was kann ich tun, wenn mein Seat betroffen ist?

Nun, da Sie wissen, welche Seat Motoren betroffen sind, wissen Sie auch, dass Ihre Chancen auf Schadensersatz sehr gut stehen, wenn Sie einen Seat mit dem betroffenen Motor EA 189 oder dem neuerdings betroffenen EA 288 fahren.

Im Rahmen einer kostenlosen und unverbindlichen Erstberatung rechnen wir Ihre Ansprüche aus und stellen die Deckungsanfrage bei Ihrer Rechtsschutzversicherung. So sind Sie von Anfang an in guten Händen und müssen sich trotz Ihres betroffenen Seat Motors nicht mit unsicheren Software-Updates oder Fahrverboten rumärgern. Zudem können Sie den Wertverlust, den Ihr Diesel im Zuge des Seat Abgasskandals erlitten hat, ausgleichen!

 

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