Container Investments waren lange eine beliebte Anlage. Doch durch die Pleite von Magellan und P&R haben viele Anleger einen erheblichen finanziellen Verlust erlitten. Die Container wurden nicht mehr genutzt, warfen somit auch keine Gewinne mehr ab und konnten auch nur unter Wert verkauft werden. In einigen Fällen haben betroffene Verbraucher jedoch einen Anspruch auf Schadensersatz.
Sicher investieren?
Lange Jahre galt ein Container Investment als sichere Anlage. Doch durch die Pleiten von Magellan und P&R ist das Modell in Verruf geraten. Wie funktioniert ein Container Investment eigentlich? Und was macht ein solches Investment so risikoreich?
Das Container Investment und wie es funktioniert
Bei einem Container Investment kauft oder mietet man einen Container. Der Anleger ist dabei der rechtliche Eigentümer der Container die aber wirtschaftlich weiterhin vom Anbieter genutzt und betreut werden, von denen der Container gekauft wurde. Die Rendite ergibt sich aus den Mieteinnahmen, sowie dem Rückkaufpreis am Ende der Laufzeit.
Alternativ zu einem Container Direktinvestment kann man auch in einen Containerfonds investieren. Dort erwirbt man gemeinsam mit anderen Anlegern Teile von vielen Containern. So minimiert sich das Risiko, doch die Kosten für den Fonds kommen hinzu.
Doch seit einiger Zeit befindet sich die Containerschifffahrt in der Krise. Das zeigt sich nicht nur in den Schwierigkeiten einiger Schifffonds, sondern auch in den Problemen, die dies für ein Container Investment mit sich bringt. Denn wenn Container nicht mehr vermietet werden, können sie keine Rendite für die Anleger bringen. Leer stehende und nicht genutzte Container verursachen aber trotzdem Kosten. Wenn die Anbieter von Container Investments in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, funktioniert auch der Rückkauf nach Ende der Laufzeit nicht mehr wie gewohnt. Die Folge ist, dass Anleger nicht annähernd die Rendite bekommen, die ihnen ursprünglich versprochen wurde.
Container Investment: Pleite von Magellan und P&R
Besonders problematisch für Anleger waren die Pleiten der beiden größten Anbieter am Markt, Magellan und P&R. Magellan meldete 2016 Insolvenz an. Etwa 9.000 Anleger waren hiervon betroffen. Das Problem war, dass Mieteinnahmen ausblieben und zudem die versprochenen Rückkaufpreise viel zu hoch waren. Ein Totalausfall konnte zwar vermieden werden, doch die Anleger bekamen nicht annähernd die Rendite, die ihnen versprochen worden war und viele Anleger gingen tatsächlich komplett leer aus.
Die P&R Insolvenz folgte 2018 und betraf sogar über 50.000 Anleger, die über 3,5 Milliarden Euro investiert hatten. Auch hier war das Problem, dass Mieteinkünfte ausblieben. Allerdings zahlte die P&R zunächst weiter an die Einleger aus, so dass das Unternehmen mehr Ausgaben, als Einnahmen hatte. Letztendlich mussten Mietzahlungen und Containerrückkäufe ausgesetzt werden. P&R war zuvor stark vom Neukundengeschäft abhängig, um die Zahlungen zunächst weiterlaufen lassen zu können. Hier entsteht die Gefahr eines Schneeballsystems.
Zudem wird inzwischen auch strafrechtlich gegen P&R ermittelt, denn es steht der Vorwurf des Betrugs und der Steuerhinterziehung im Raum. P&R soll Container an Anleger verkauft haben, die gar nicht existierten.
Container Investment – Anspruch auf Schadensersatz?
Anleger haben die Möglichkeit, sich zu wehren. HAHN Rechtsanwälte empfiehlt, Ansprüche gegen Banken, Vermittler und Verantwortliche der P&R Gruppe zu prüfen. Denn Anlageberater und -vermittler haben die Pflicht, Anleger ordnungsgemäß über Risiken aufzuklären. Dies ist gerade bei der P&R nicht immer geschehen. Stattdessen wurden Risiken verschwiegen und das Investment als besonders sichere Investition angepriesen. Bei einer nicht ordnungsgemäßen Aufklärung haben Anleger Anspruch auf Schadensersatz.
Unter anderem müssen Anleger von externen Vermittlern über die folgenden Punkte aufgeklärt werden. Anleger haften persönlich für Stand- und Hafengebühren, die nicht bezahlt werden, wenn die Leasinggesellschaft die Zahlung nicht leistet. Diese liegen bei etwa 35,00 Euro pro Tag und Container. Wenn der Anleger diese Kosten nicht rechtzeitig zahlt, kann der Container verkauft werden. Auch über das Totalverlustrisiko muss der Anleger aufgeklärt werden. Es besteht immer die Gefahr, dass bei einem Container Investment das Kapital verloren geht. Zudem muss eine Aufklärung über die eingeschränkte Veräußerbarkeit der Container nach Ende der Laufzeit erfolgen. Es ist nicht gesichert, dass und zu welchen Konditionen der Container verkauft werden kann.
Eigentlich ist davon auszugehen, dass der Anleger bei einem Container Investment juristischer Eigentümer des Containers wird. Hierfür ist es nach deutschem Recht aber erforderlich, dass Gegenstände, die in das Eigentum eines anderen übergehen sollen, auch konkret benannt werden. Das ist bei einem Container Investment nicht möglich. Anleger werden also nicht tatsächliche Eigentümer der Container. Berater müssen zudem auf die Schifffahrtskrise aufmerksam machen, die auch Folgen für das Container Investment hat. Bereits seit 2010 gab es erste Zeichen von Schwierigkeiten und leerstehende bzw. nicht genutzte Container.
HAHN Rechtsanwälte bietet eine kostenlose Erstberatung für Anleger an, die ein solches Investment getätigt haben und nun nicht die versprochene Rendite erreichen. Gerne nehmen wir im Rahmen einer kostenlosen und unverbindlichen Erstberatung eine juristische Prüfung Ihrer Unterlagen vor. Senden Sie uns, sofern vorhanden, Kauf- und Verwaltungsvertrag, Mietabrechnungen und Werbematerialien zu. Wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen und informieren Sie, ob auch in Ihrem Fall ein Anspruch auf Schadensersatz besteht.