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Daimler muss im Abgasskandal hunderttausende Diesel zurückrufen

Bremen, 14.10.2019

Das Kraftfahrt-Bundesamt hat im Abgasskandal einen weiteren umfassenden Rückruf von Mercedes Diesel Fahrzeugen angeordnet. Die genaue Anzahl der Fahrzeuge ist unbekannt, es soll sich aber um mehrere hunderttausend Fahrzeuge handeln, darunter alleine 260.000 Transporter des Modells Sprinter. Daimler selbst spricht von einer mittleren sechsstelligen Zahl betroffener Fahrzeuge. Dabei handelt es sich um Euro 5 Diesel mit dem Motor OM 651, die bis Juni 2016 produziert worden sind.

Daimler will zwar kooperieren und den Rückruf umsetzen, legt aber gleichzeitig Widerspruch ein. So war das Unternehmen schon bei den bisherigen, vom KBA angeordneten Rückrufen vorgegangen. Der Autohersteller selbst hält die beanstandete Funktionalität für legal, wohingegen das KBA darin eine unzulässige Abschalteinrichtung sieht.

Es ist unklar, welche Modelle genau betroffen sind, doch wurde der beanstandete Motor in zahlreichen Modellreihen verbaut. Neben dem Sprinter könnte zum Beispiel auch die C-Klasse betroffen sein. Hier hatte Daimler erst vor wenigen Wochen Briefe an seine Kunden verschickt, dass deren C-Klasse nicht mehr länger auf freiwilliger Basis ein Software-Update bekommen kann, sondern nun Teil eines offiziellen Rückrufs ist. Möglicherweise bezieht sich diese Information auf den nun veröffentlichten Rückruf. Auch die E-Klasse und die S-Klasse, sowie weitere Modelle sind mit diesem Motor ausgestattet worden. Es bleibt abzuwarten, ob Daimler die Zahl der betroffenen Diesel und die genauen Modelle öffentlich machen wird.

Bekannt geworden war in der Zwischenzeit auch, dass Daimler sogar gegen den Willen der Kunden das Software-Update aufspielt, wenn deren Fahrzeug aus anderen Gründen in der Werkstatt ist. Diese Trickserei wird nun bei vielen hunderttausenden Fahrzeugen nicht mehr nötig sein, da sich Fahrer gegen einen Pflichtrückruf nur schwer wehren können. Bei Nichtbeachtung droht die Zwangsstilllegung.

Auch Bundesverkehrsminister Scheuer meldete sich zu Wort. Er zeigte sich enttäuscht von der "Salamitaktik" und "Trickserei" von Daimler. Der neue Vorstandschef Ola Källenius habe ihm bereits vor Monaten versichert, bei unzulässigen Abgastechniken reinen Tisch zu machen, nun sei das Gegenteil der Fall.

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HAHN Rechtsanwälte vertritt im Rahmen des Abgasskandals bundesweit mehr als 5.000 Betroffene. Zahlreiche Schadensersatzklagen aufgrund von illegalen Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeugen konnten bereits gewonnen werden. Die Kläger erhalten dabei den Kaufpreis erstattet und geben das manipulierte Fahrzeug an den Hersteller zurück.

Weiterem Informationen zum Mercedes Abgasskandal haben wir hier für Sie zusammengestellt.