Rechtsanwälte holen Sportwetten Verluste zurück
Sie können theoretisch versuchen, alleine an den Sportwetten Anbieter heranzutreten und diesen zur Rückzahlung Ihrer Verluste auffordern. Erfahrungsgemäß wird das aber nicht funktionieren, da die Anbieter solche Anfragen in der Regel ignorieren. Mit Unterstützung eines Anwalts sieht das schon anders aus. Hier finden Sie unseren kostenfreien Musterbrief, um an den Anbieter eine DSGVO-Anfrage zu stellen. So finden Sie zunächst einmal die genaue Höhe Ihrer Verluste heraus.
Musterbrief DSGVO
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Wenn Sie also Ihre Verluste von Sportwetten Anbietern erstattet haben möchten, dann besteht für Sie wahrscheinlich keine andere Möglichkeit, als einen fachkundigen Anwalt einzuschalten. Sollte der Anbieter sich außergerichtlich nicht einigen wollen, haben Sie vor Gericht gute Chancen, Ihr Geld erstattet zu bekommen.
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Deshalb können Spieler Sportwetten-Verluste zurückfordern
Seit dem 01.07.2021 gilt in Deutschland der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV). Erst seitdem können Online-Glücksspiele in Deutschland legal angeboten werden. Für Sportwetten galt eine besondere Regelung, so dass hier frühestens seit dem 09.10.2020 Lizenzen vergeben wurden. Wer zuvor in einem Online-Casino oder bei einem Sportwettenanbieter Geld eingezahlt hat, hat dies ohne rechtliche Grundlage getan. Denn der Vertrag zwischen Spieler und Anbieter war nichtig. Das bedeutet, dass Verluste, die aus dieser Zeit vor der gültigen Lizenz stammen, zurückgefordert werden können – auch, wenn inzwischen eine gültige Lizenz vorliegt.
Davon betroffen sind nicht nur dubiose Webseiten, sondern auch sehr bekannte Anbieter von Online-Sportwetten, wie zum Beispiel Bwin, Tipico, Bet365, Interwetten, Bet3000, Bet-at-home oder Betano. Sie alle haben ihr Angebot zeitweise ohne gültige Lizenz ins Netz gestellt. Für die Spieler war und ist es dabei kaum erkennbar, dass es sich um ein illegales Angebot handelt. Siegel, etwa von der maltesischen Glücksspielbehörde (MGA, Malta Gaming Authority) suggerieren Legalität. Auch die oft vorhandenen Sponsorenverträge oder Partnerschaften mit bekannten Fußballspielern, Vereinen oder ganzen Ligen lassen vermuten, dass es sich um ein legales Angebot handelt.
BGH: Verluste aus Online-Sportwetten können zurückgeholt werden
Mit einem Hinweisbeschluss vom 22.03.2024 (Aktenzeichen I ZR 88/23) hat sich der Bundesgerichtshof auf die Seite der Spieler gestellt und deutlich gemacht, dass diese ihre Verluste aus Online-Sportwetten zurückfordern können. Der aktuelle Fall sollte am 02.05.2024 vor dem BGH verhandelt werden, doch dieser wollte wohl nicht darauf warten, dass der Anbieter die Revision möglicherweise kurz vor dem Termin zurücknimmt und es so gar nicht erst zu einer Verhandlung kommt. Mit dem Hinweisbeschluss machte der BGH seine Rechtsauffassung somit bereits vor einer möglichen Verhandlung deutlich.
Bei dem Fall geht es um einen Spieler, der im Jahr 2018 rund 12.000 Euro bei dem österreichischen Anbieter Betano verloren hatte. Vor dem OLG Dresden hatte er bereits Recht bekommen, Betano war jedoch in Revision gegangen, so dass letztendlich der BGH entscheiden musste. Und dieser machte nun sehr deutlich, dass er sich auf die Seite des Spielers stellt. Betano hatte sein Angebot nicht nur ohne Lizenz ins Netz gestellt, sondern auch mehrfach gegen die Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags (von 2012) verstoßen. So war es Spielern möglich, mehr als 1.000,00 Euro pro Monat einzuzahlen und auch eine Cash-Out-Funktion bot Betano an - beides klare Verstöße, selbst wenn eine Lizenz vorhanden gewesen wäre. Hierzu äußerte sich auch der BGH. Das Angebot von Betano sei nicht ohne Weiteres erlaubnisfähig gewesen. Dabei machte er deutlich, dass ein Verstoß gegen das 1.000,00 Euro Einzahlungslimit auch dann vorliegt, wenn es den konkreten Kläger gar nicht betrifft. Sobald bekannt ist, dass andere Spieler mehr als 1.000,00 Euro pro Monat einzahlen konnten, liegt ein solcher Verstoß vor.
Wie zu erwarten war, zog Betano kurz vor dem Verhandlungstermin die Revision zurück, so dass es zu keinem höchstrichterlichen Urteil kommen konnte. Das Urteil des OLG Dresden ist somit rechtskräftig: Betano muss dem Spieler seine Verluste erstatten.
Weitere Informationen zum BGH-Beschluss
Hier können Sie den Beschluss des BGH lesen.
Weitere Entwicklung vor dem BGH
Am 27.06.2024 fand vor dem BGH eine mündliche Verhandlung zum Thema Online-Sportwetten statt. Der beklagte Anbieter war in diesem Fall Tipico. Der BGH deutete in der Verhandlung an, Tipico verurteilen zu wollen, machte dann aber doch noch einen Rückzieher. Er legte das Verfahren stattdessen dem EuGH vor. Denn im Gegensatz zu Betano geht der BGH bei Tipico davon aus, dass der Anbieter eine Lizenz hätte erhalten können. Der EuGH muss deshalb nun entscheiden, ob diese Lizenz nur deshalb nicht erteilt wurde, weil das deutsche Konzessionsverfahren unionsrechtswidrig war und die Verträge zwischen dem Anbieter und dem Spieler deshalb nicht als nichtig eingestuft werden dürfen. Wobei der BGH sehr deutlich machte, dass er dies nicht so sieht, Tipico also verurteilen würde. Wer sein Geld zurückholen will, sollte jedoch nicht auf den EuGH warten, sondern jetzt Klage einreichen. Denn nur so wird die Verjährung gehemmt.
Bis wann waren Online-Sportwetten illegal?
Während es bei Glücksspielen wie Poker oder virtuellen Automatenspielen keine zwei Meinungen gibt (sie sind frühestens seit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags erlaubt, sofern eine Lizenz erteilt wird), liegt die Sache bei Online-Sportwetten etwas komplizierter.
Denn seit 2012 durften die Anbieter sich um eine Lizenz bewerben – aufgrund von bürokratischen Problemen mit dem Vergabeprozess wurde jedoch nie eine erteilt. Deshalb zogen die Anbieter bis vor den Europäischen Gerichtshof, der dann auch bestätigte, dass der deutsche Vergabeprozess für die Lizenzen nicht in Ordnung war. Das bedeutet jedoch längst nicht, dass das Sportwetten-Angebot damit als legal einzustufen ist, wie die Anbieter es gerne hätten. Keine Lizenz bedeutet keine Lizenz. Erst ab Oktober 2020 wurden diese vergeben und erst ab diesem Zeitpunkt können Online-Sportwetten in Deutschland legal angeboten werden.
Beispiele für den Zeitpunkt, ab wann Anbieter von Online-Sportwetten eine Lizenz erhalten haben:
Anbieter | Datum der Lizenzvergabe |
---|---|
Tipico | 09.10.2020 |
Bwin | 09.10.2020 |
Interwetten | 02.11.2020 |
Bet365 | 09.10.2020 |
Betano | 19.02.2021 |
Bet-at-home | 01.11.2020 |
Man sieht, dass diese Anbieter ihre Lizenzen recht schnell erhielten und teilweise zur ersten Runde von Anbietern gehören, die als legal eingestuft wurden. Andere Anbieter haben bis heute keine Lizenz erhalten, so dass die Seiten noch immer illegal sind. Nachschauen lässt sich dies in der White List der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder.
Glücksspielbehörde entzieht Lizenzen
Die GGL kann Lizenzen auch wieder entziehen, wenn sie feststellt, dass der Anbieter sich nicht an die Gesetze hält. So haben unter anderem die Anbieter Tipster, mybet und Bet3000 eine bereits erteilte Lizenz wieder verloren!
Die White List: Welche Sportwetten-Anbieter sind legal?
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder hat eine White List herausgegeben, in der aufgelistet ist, welcher Anbieter wann eine Lizenz für welche Art von Glücksspiel erhalten hat. Hier kann also jeder öffentlich nachsehen, ob einzelne Angebote legal sind und wenn ja, seit wann. Die Liste wird regelmäßig aktualisiert, da die Behörde regelmäßig weitere Anträge auf Lizenzen prüft und auch immer wieder neue vergibt.
Zu den Sportwetten-Anbietern im Internet, die inzwischen über eine gültige Lizenz verfügen, gehören unter anderem:
Hier geht es zur aktuellen Version der White List der GGL.
Zu bedenken ist hier allerdings, dass diese Lizenzen frühestens seit Oktober 2020 gültig sind, teilweise auch erst seit 2021. Die Seite daznbet.de hat zum Beispiel erst im August 2023 eine gültige Lizenz erhalten.
Da die Verluste bei Sportwetten rückwirkend bis zu zehn Jahre zurückgefordert werden können, macht es kaum einen Unterschied, ob eine Seite heute über eine gültige Lizenz verfügt oder nicht. Über viele Jahre zuvor war das Angebot in jedem Fall illegal und verlorenes Geld kann deshalb zurückgeholt werden.
Einige Sportwetten-Anbieter sind noch immer illegal
Längst nicht alle Anbieter von Online-Sportwetten haben in Deutschland eine Lizenz erhalten. Zu den Anbietern, die in Deutschland nach wie vor illegal sind, gehören unter anderem:
- Betsafe
- Betsson
- Unibet
Alle drei sind von Deutschland aus nicht mehr erreichbar beziehungsweise haben ihr an deutsche Spieler gerichtetes Angebot inzwischen eingestellt.
Zusätzliche Voraussetzungen für legale Online-Sportwetten
Um legal Sportwetten anbieten zu können, müssen die Anbieter nicht nur über eine in Deutschland gültige Lizenz verfügen, sondern auch noch weitere Voraussetzungen zum Spielerschutz erfüllen, unter anderem:
- Die Spieler dürfen monatlich maximal 1.000 Euro einzahlen
- Es muss sofort nach der Registrierung eine Identitätsprüfung erfolgen
- Spieler, die bei OASIS (Spielersperrsystem) registriert sind, dürfen nicht als Kunden angenommen werden