Der Citroën Diesel Skandal
Der Citroën Diesel Skandal in Frankreich bereitet dem Konzern große Sorgen – denn die französischen Ermittler sprechen von möglichen Geldbußen bis zu 5 Milliarden Euro. Deutsche Autokäufer können auf Schadensersatz klagen oder ihren Autokredit widerrufen.
Erstellt am - letztes Update:Welche Citroen Fahrzeuge sind betroffen?
Französische Ermittler haben interne Papiere von PSA (zu dem unter anderem Citroën, aber auch Peugeot und Opel gehören) ausgewertet und sind dabei auf eindeutige Hinweise gestoßen, dass der Konzern nicht nur illegale Abschalteinrichtungen verwendet hat, sondern diese auch verheimlichen wollte. Dabei geht es sowohl um Euro 5 Diesel als auch um Euro 6 Diesel. In den Papieren heißt es unter anderem, dass beim Euro 6 Diesel „der Aspekt der Abschalteinrichtung weniger offensichtlich und erkennbar“ gemacht werden soll. Wirkliche negative Folgen hatte der Skandal für den Autobauer jedoch noch nicht. Nicht einmal einen Rückruf gab es bisher und die Justiz schweigt zu den Ermittlungen.
Im Sommer 2021 wurde dann endlich ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen Citroen eingeleitet.
Update Januar 2020: Wie dem Portal www.kfz-rueckrufe.de zu entnehmen ist, wurde nun endlich ein Rückruf bekannt gegeben. Davon betroffen sind knapp 30.000 Fahrzeuge vom Konzern PSA, darunter solche von Citroën sowie von Peugeot und DS. Dabei sind sowohl Benziner als auch Diesel betroffen. Grund für den Rückruf sind erhöhte Stickoxidwerte. Bei Citroën geht es dabei um die folgenden Modelle: C3 und C3 Aircross (Benziner) und C3 Picasso, C4 und C4 Picasso (Diesel). Die Fahrzeuge müssen ein Software-Update bekommen, das den Kompromiss zwischen den Partikeln und den Nox-Emissionen optimieren soll.
Citroën selbst ist sich keiner Schuld bewusst. Auf der Website des Autobauers heißt es „Unsere Fahrzeuge wurden nie mit manipulativer Software ausgestattet, um den Kraftstoffverbrauch oder die Abgasemissionen zu verfälschen.“
Kontaktieren Sie uns! Im Rahmen einer kostenfreien Erstberatung sagen wir Ihnen, ob auch in Ihrem Citroën eine unzulässige Abschalteinrichtung verbaut wurde und Sie deshalb Anspruch auf Schadensersatz haben.
Wohnmobile auf Citroen Jumper Basis ebenfalls in den Skandal verwickelt
Durch eine Razzia bei Fiat im Sommer 2020 wurde plötzlich auch der Citron Jumper in den Abgasskandal hineingezogen. Denn einer der Motoren, der von den Ermittlern als verdächtig genannt wurde, der 180 Multijet mit der Motorkennung F1CE3481E, wurde zwischen 2011 und 2016 auch beim Citroen Jumper eingesetzt. Viele Wohnmobilhersteller setzen als Alternative zum Fiat Ducato auf den Citroen Jumper. Tausende Besitzer könnten deshalb über Fahrzeuge mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung verfügen und deshalb einen Anspruch auf Schadensersatz haben.
Das Kraftfahrt-Bundesamt hat im Sommer 2021 bestätigt, dass Wohnmobile betroffen sind. Es hatte bei eigenen Messungen erhöhte Stickoxidwerte bei verschiedenen Modellen festgestellt und zwar laut eigener Aussage aufgrund von Unzulässigkeiten. Um welche Modelle genau es sich handelt, ist noch nicht bekannt. Die Wohnmobilbranche muss sich jedoch auf umfangreiche Rückrufe einstellen, da das KBA bereits angemessene Maßnahmen prüft, um diese Unzulässigkeiten zu entfernen.
Was kann ich tun, wenn mein Citroën betroffen ist?
Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs können geschädigte Autokäufer seit 2020 auch in den Land klagen, in dem sie das Auto erworben haben. Denn der Schaden entstand beim Erwerb und der daraus resultierende Anspruch kann somit auch am entsprechenden Ort geltend gemacht werden.
Nachdem der BGH seine Rechtsprechung im Dieselskandal im Juni 2023 verbraucherfreundlich angepasst hat, ist es für Käufer betroffener Fahrzeuge nun einfacher geworden, einen vorhandenen Schadensersatzanspruch durchzusetzen. Denn der Nachweis einer vorsätzlichen sittenwidrigen Schädigung ist nicht mehr notwendig. Schon, wenn fahrlässig eine unzulässige Abschalteinrichtung eingebaut wurde, kann ein Anspruch auf Schadensersatz bestehen. Bis zu 15% des Kaufpreises sind dabei als Entschädigungssumme möglich.
Wenn Sie einen Diesel von Citroën fahren, gibt es aber noch eine andere Möglichkeit, den im Dieselskandal erlittenen Wertverlust zu einem Problem der Hersteller zu machen. Den Widerrufsjoker! Denn bei einem erfolgreichen Widerruf geben Sie Ihren Citroën an die Bank zurück und erhalten dafür Ihre Raten erstattet. Sogar einen Anspruch auf Zinsen haben Sie unserer Auffassung nach. Lediglich eine Nutzungsentschädigung für die bereits mit dem Fahrzeug gefahrenen Kilometer wird Ihnen eventuell abgezogen werden. Damit der Widerruf möglich ist, müssen sich im Kreditvertrag Fehler finden (zum Beispiel fehlende Pflichtangaben oder die Widerrufsbedingungen klären nicht ordnungsgemäß auf). HAHN Rechtsanwälte hat viel Erfahrung mit Kreditwiderrufen und in etwa 90% aller geprüften Verträge Fehler gefunden. In einem solchen Fall beträgt die Widerrufsfrist nicht 14 Tage, wie normal, sondern begann nie zu laufen. Sie haben also ein ewiges Widerrufsrecht! Wichtig ist nun noch, dass Sie den Kreditvertrag zusammen mit dem Kaufvertrag abgeschlossen haben, denn dann gelten die beiden Verträge als wirtschaftliche Einheit. Wird der Kreditvertrag widerrufen, wird auch der Kaufvertrag rückabgewickelt. So drehen Sie den Spieß um und lassen Citroën den Wertverlust tragen.
Cookie-Einstellungen
Diese Website nutzt Cookies und vergleichbare Funktionen zur Verarbeitung von Endgeräteinformationen und personenbezogenen Daten.
Die Verarbeitung dient der Einbindung von Inhalten, externen Diensten und Elementen Dritter, der statistischen Analyse/Messung, der personalisierten Werbung sowie der Einbindung sozialer Medien. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und an Dritte in Ländern, in denen kein angemessenes Datenschutzniveau vorliegt und von diesen verarbeitet wird, z. B. die USA. Ihre Einwilligung ist stets freiwillig, für die Nutzung unserer Website nicht erforderlich und kann jederzeit auf unserer Seite abgelehnt oder widerrufen werden.