Es wird immer grotesker. Um möglichst schnell bei weiteren Fahrzeugen das Software-Update aufspielen zu können, bietet Daimler seinen Kunden, die die Maßnahme durchführen lassen, nun Gutscheine über 100 Euro an. Dies gilt sowohl für Kunden, deren Diesel Teil eines vom KBA angeordneten Rückrufs ist, als auch für Fahrzeuge, die bisher nur im Rahmen der freiwilligen Kundendienstmaßnahme von Daimler in die Werkstatt gebeten wurden. Insgesamt sind somit europaweit 3,6 Millionen Diesel von Daimler betroffen.
Kunden, die das Software-Update aufspielen lassen, bekommen im Gegenzug einen 100 Euro Gutschein von Daimler, der in allen Vertragswerkstätten für Produkte oder Dienstleistungen eingelöst werden kann. Auch Fahrer, die das Update bereits haben durchführen lassen, können sich diesen Gutschein noch abholen. Die Aktion läuft noch bis Ende des Jahres. Daimler versucht damit, die Quote der Fahrzeuge, die das Software-Update bekommen haben, möglichst schnell anzuheben. Vermutlich auf Druck des KBA. Denn dieses hatte in den letzten Monaten mehrfach neue Pflichtrückrufe bekannt gegeben für Fahrzeuge, die bisher nur Teil der freiwilligen Kundendienstmaßnahme von Daimler waren. Die Umrüstung auf Basis der freiwilligen Maßnahme ging dem KBA wohl zu langsam. Weitere Pflichtrückrufe wird Daimler mit den Gutscheinen verhindern wollen.
Das Update verändert die Motorsteuerung und soll unzulässige Abschalteinrichtungen entfernen. Aus technischen Gründen raten wir jedoch von der Durchführung ab. Denn immer mehr Fahrer berichten von Problemen, die sie an ihrem Fahrzeug nach dem Update bemerkten. Diese reichen von einem erhöhten Sprit- und AdBlue-Verbrauch über eine nachlassende Leistung bis hin zu einer Versottung des Motors. Sofern Ihr Fahrzeug noch nicht von einem Pflichtrückruf betroffen ist, raten wir Ihnen daher, das Software-Update nicht durchführen zu lassen. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Post von Daimler erhalten haben und gebeten wurden, Ihr Fahrzeug zum Aufspielen des Updates in die Werkstatt zu bringen.
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HAHN Rechtsanwälte vertritt im Rahmen des Abgasskandals bundesweit mehr als 5.000 Betroffene. Zahlreiche Schadensersatzklagen aufgrund von illegalen Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeugen konnten bereits gewonnen werden. Die Kläger erhalten dabei den Kaufpreis erstattet und geben das manipulierte Fahrzeug an den Hersteller zurück.