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Der Peugeot Diesel Abgasskandal

Widerrufsjoker einsetzen oder Schadensersatz fordern

Der Peugeot Abgasskandal schwelt seit Jahren vor sich hin, Verbraucher werden aber von Behörden und Justiz allein gelassen. Im Sommer 2021 jedoch wird ein Ermittlungsverfahren eröffent.

Durch eine Razzia bei Fiat stellte sich heraus, dass auch Wohnmobile auf Basis des Peugeot Boxers betroffen sein könnten.


Frankreich schützt Peugeot im Abgasskandal

Im Peugeot Diesel Skandal wurden dem Hersteller in Frankreich hohe Bußgelder von fünf Milliarden Euro angedroht. Im Juni 2021 wurde endlich ein offizielles Ermittlungsverfahren eröffnet. Deutsche Verbraucher haben die Chance, sich mit Hilfe des Auto Kredit Widerrufs im Abgasskandal zu wehren. Nach einem EuGH-Urteil ist zudem auch eine Schadensersatzklage in Deutschland möglich.

Was ist im Peugeot Abgasskandal passiert?

Im Juni 2021 eröffnete die französische Justiz ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen Peugeot. Dabei werde Peugeot eine Täuschung vorgeworfen, die zu einer Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier führe. Stellantis, der Mutterkonzen des Autobauers, sprach selbst von angeblichen Täuschungstatbeständen, die im Zusammenhang mit dem Verkauf von Euro 5 Dieseln in Frankreich zwischen 2009 und 2015 stünden. Das Unternehmen wies die Vorwürfe jedoch zurück. Peugeot muss eine Kaution, sowie eine Bankbürgschaft hinterlegen, falls im Zuge der Ermittlungen Entschädigungsforderungen entstehen sollten.

Die Vorwürfe gegen Peugeot sind dabei nicht neu. Bereits seit Jahren war bekannt, dass wohl in großem Umfang manipuliert worden war. Doch die Ermittlungen hatten bisher zu keiner Bestrafung geführt.

Betroffen waren bisher laut den französischen Behörden sowohl Euro 5 Diesel als auch Euro 6 Diesel. Zu letzterem fanden die Ermittler sogar interne Papiere, in denen es hieß, beim Euro 6 Diesel solle „der Aspekt der Abschalteinrichtung weniger offensichtlich und erkennbar“ gemacht werden. Zum Euro 5 Diesel wurden Papiere gefunden, in denen von zwei Programmen die Rede ist: LowNox und LowCO2. Ersteres verringere den Stickoxidausstoß, erhöhe aber den Verbrauch und solle auf der Straße möglichst selten anspringen. Der zweite wiederum senke den Verbrauch und den Kohlenstoffdioxid, erhöhe aber signifikant den Stickstoffausstoß. Ein klarer Hinweis darauf, dass eine illegale Abschalteinrichtung verwendet wird, die erkennt, wenn sich die Peugeot Fahrzeuge auf dem Prüfstand befinden und dann zwischen den Modi hin und her schaltet.

Deutschland kann keine Rückrufe gegen Peugeot verhängen, selbst wenn es wollte. Denn Rückrufe können nur in dem Land angeordnet werden, in dem auch die Zulassung verhängt wurde. Frankreich schien aber bisher kein Interesse daran zu haben, Peugeot zu bestrafen, obwohl die Ermittlungen der französischen Behörden eindeutig zeigen, dass geschummelt wurde. Dennoch hat Deutschland die Möglichkeit, durchzugreifen. Denn die EU sieht die Möglichkeit vor, bis zu 5.000 Euro pro manipuliertem Auto an Bußgeldern zu verhängen. Dies ist auch gegen ausländische Hersteller möglich. Aber auch hier scheint der Verkehrsminister zurückhaltend zu sein. Konsequenz könnte nämlich sein, dass die französischen Behörden deutsche Automarken wie VW und Daimler näher untersuchen.

Die Eröffnung des Ermittlungsverfahrens im Sommer 2021 lässt hoffen, dass nun endlich Bewegung in die Sache kommt.

Update Januar 2020: Wie dem Portal www.kfz-rueckrufe.de zu entnehmen ist, wurde nun endlich ein Rückruf bekannt gegeben. Davon betroffen sind knapp 30.000 Fahrzeuge vom Konzern PSA, zu dem neben Peugeot auch Citroën und DS gehören. Dabei sind sowohl Benziner als auch Diesel betroffen. Grund für den Rückruf sind erhöhte Stickoxidwerte. Bei Peugeot geht es dabei um die folgenden Modelle: 208 und 2008 (Benziner) und 208, 308, 508, 2008, 3008 und 5008 (Diesel). Die Fahrzeuge müssen ein Software-Update bekommen, das den Kompromiss zwischen den Partikeln und den Nox-Emissionen optimieren soll.

Welche Peugeot Modelle sind betroffen?

Die Bild Zeitung spricht von zwei Millionen Peugeot und Citroën Fahrzeugen, die mit einer illegalen Abschalteinrichtung versehen sind. Betroffene Peugeot Fahrzeuge sind demnach unter anderem die Modelle 208, 807 und 5008. Der PSA Konzern, der Peugeot und Citroën Fahrzeuge baut und erst 2017 Opel übernommen hatte, erklärte, man habe sich an alle Vorschriften gehalten. In einer Stellungnahme heißt es, „dass die Fahrzeuge des Konzerns nie mit Einrichtungen ausgestattet waren, die eine Konformitätsprüfung erkennen und ein Abgasreinigungssystem aktivieren, das im realen Betrieb auf der Straße ausgeschaltet ist.“

Nach einem EuGH-Urteil aus dem Jahr 2020 haben Käufer von manipulierten Dieseln ausländischer Hersteller die Möglichkeit, in Deutschland zu klagen. Bestätigen sich die Vorwürfe der französischen Ermittler, können Sie vor einem deutschen Gericht Ihren Schadensersatzanspruch geltend machen.

Auch Wohnmobile auf Basis des Peugeot Boxer verwickelt

Spätestens seit einer Razzia bei Fiat im Sommer 2020 war klar, dass auch hunderttausende Wohnmobile über unzulässige Abschalteinrichtungen verfügen könnten. Im Sommer 2021 bestätigte dann auch das Kraftfahrt-Bundesamt, dass es bei eigenen Messungen Unzulässigkeiten bei Wohnmobilen festgestellt hatte. Neben Modellen, die auf dem Fiat Ducato, dem Iveco Daily oder dem Citroen Jumper basieren, trifft es auch solche auf Basis des Peugeot Boxer. Denn zwischen 2011 und 2016 nutzte auch dieser den 180 Multijet Motor mit der Motorkennung F1CE3481E, der ebenfalls Im Fokus der Ermittler bei der Razzia stand. Diverse Wohnmobilhersteller setzen auf den Boxer, so dass auf diesem Wege viele weitere Campingfans betroffen sein könnten.

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HAHN Rechtsanwälte ist seit 2001 ausschließlich für Verbraucher tätig und gehört zu den erfolgreichsten Kanzleien im Abgasskandal gegen Mercedes, Audi, Porsche und VW.

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Übrigens sind Peugeot Diesel Fahrzeuge natürlich auch von Fahrverboten betroffen. Immerhin 87% aller Peugeot Diesel liegen unterhalb der Euro 6 Abgasnorm und sind damit von Diesel Fahrverboten betroffen, die es bereits in Hamburg, Berlin, Stuttgart und Darmstadt gibt. Zudem könnten sie noch in weiteren Städten eingeführt werden.

Welche Möglichkeiten habe ich im Peugeot Diesel Skandal?

Wenn Sie betroffen sind, und sich gegen den Hersteller wehren wollen, müssen Sie nicht auf die französische Justiz warten. Sie können sich auch jetzt schon an uns wenden. HAHN Rechtsanwälte prüft Ihre Verträge und erklärt Ihnen in einer kostenlosen Erstberatung, was Sie tun können. Ganz unabhängig davon, wann oder wie die französische Justiz im Peugeot Diesel Skandal entscheidet, können Sie eventuell Ihren Autokredit widerrufen. Vorausgesetzt natürlich, Sie haben den Autokauf finanziert und zwar als Verbraucher, da es sich hier um Verbraucherrecht handelt! Wenn Sie zusammen mit dem Kaufvertrag auch einen Kreditvertrag abgeschlossen haben, gelten diese beiden Verträge als wirtschaftliche Einheit und werden daher gemeinsam behandelt. Wenn Sie nun den Kreditvertrag widerrufen, wird deshalb nicht nur der Kredit-, sondern auch der Kaufvertrag rückabgewickelt. Normalerweise haben Sie nur eine Widerrufsfrist von 14 Tagen, doch sehr viele Kreditverträge enthalten Fehler, so dass diese Frist nicht zu laufen beginnt. Sie können also auch Jahre später noch widerrufen. So können Sie Ihren Peugeot an die Bank zurückgeben und die gezahlten Raten, sowie eine eventuell getätigte Anzahlung zurückerhalten. Eine elegante Art, sich zu wehren! Je nachdem, von wann Ihr Vertrag ist, müssen Sie sich eventuell einen Wertersatz anrechnen lassen. Dieser soll den Wertverlust ausgleichen, den der Peugeot durch die bereits gefahrenen Kilometer erlitten hat.

HAHN Rechtsanwälte prüft Ihre Verträge kostenlos auf Fehler. Wir rechnen Ihren Anspruch aus und stellen die Deckungsanfrage bei Ihrer Rechtsschutzversicherung – alles kostenfrei und unverbindlich.

Wir prüfen zudem, ob Sie Schadensersatz von Peugeot fordern können, weil in Ihrem Wagen eine unzulässige Abschalteinrichtung verbaut wurde. Eine solche Klage ist grundsätzlich auch in Deutschland möglich. Dies hat der Europäische Gerichtshof bestätigt. Zudem haben der EuGH und kurz darauf auch der BGH entschieden, dass bereits durch den fahrlässigen Einbau einer unzulässigen Abschalteinrichtung ein Anspruch auf Schadensersatz gegeben ist. Und für derart unzulässige Einrichtungen gibt es bei Peugeot schließlich viele Hinweise. Bis zu 15% des Kaufpreises können Käufer von entsprechend manipulierten Peugeot Dieseln erhalten. 

Was passierte im Abgasskandal?

Hersteller von Diesel Fahrzeugen nutzten verschiedene Strategien, damit die Autos erkennen konnten, wenn sie sich auf dem Prüfstand befanden. Die Motorsteuerung sorgte dann dafür, dass die Abgasreinigung in den optimalen Modus schaltete. So wurden die Autos in eine attraktive Abgasklasse eingestuft (Euro 5 oder gar Euro 6). Im Realbetrieb auf der Straße stießen die Fahrzeuge dagegen ein Vielfaches der erlaubten Menge an Stickoxiden aus und verpesteten die Umwelt. Doch die getäuschten Kunden können sich wehren und Schadensersatz verlangen. Schließlich wurden sie beim Kauf des Fahrzeugs bereits über die Schadstoffwerte getäuscht. Hätten Sie die Wahrheit gewusst, hätten sie sich vermutlich für einen anderen Wagen entschieden. Alle Hintergründe zum Abgasskandal erfahren Sie hier.