Häufig gestellte Fragen FAQ
Wo können die Online Casino Verluste eingeklagt werden?
Die Gerichte stellen regelmäßig fest, dass die örtliche Zuständigkeit des angerufenen deutschen Gerichts am Wohnsitz des Klägers gegeben ist, auch wenn der Online-Glücksspielanbieter seinen Sitz im Ausland hat. Das Angebot des Online-Casinos ist nämlich in deutscher Sprache gefasst und richtet sich vor allem an Online-Spieler auf dem deutschen Markt. Damit kann die Klage bei dem Gericht Ihres Wohnsitzes eingereicht werden. Etwas anderes gilt möglicherweise, wenn Sie nicht in Deutschland gespielt haben. Sollten Sie beispielsweise Ihren Wohnsitz in Österreich haben, ist die Klage auch in Österreich einzureichen. Hier hat der Oberste Gerichtshof bereits entschieden, dass das Online-Casino Geld zurückzahlen muss.
Für welchen Zeitraum kann ich das Geld von PokerStars zurückfordern?
Sie können von PokerStars das Geld, welches innerhalb der letzten 10 Jahre an PokerStars verloren wurde, zurückfordern. Dabei kommt es auf den konkreten Zeitpunkt der Einzahlung des Geldes an. Haben Sie beispielsweise am 10.01.2013 einen Betrag für Online-Casinospiele überwiesen, kann die Rückzahlung dieses Geldes bis zum 10.01.2023 eingeklagt werden und der Anspruch wäre dann noch durchsetzbar. Mit Einreichung einer Klage wird die Verjährung der Ansprüche gehemmt. Die Verjährung bei allen Glücksspiel-Fällen beträgt 10 Jahre taggenau.
Erst am 22.03.2023 hat PokerStars eine Lizenz für Online-Poker und virtuelle Automatenspiele erhalten. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Angebot illegal und Sie können das bis dahin verlorene Geld zurückholen.
Welche Möglichkeiten habe ich noch, mein Geld zurückzuholen?
Sollten Sie das Geld mittels einer Kreditkarte an das Online-Casino gezahlt haben, können Sie der Abbuchung mit dem Hinweis auf das illegale Online-Glücksspiel widersprechen (Chargeback-Verfahren). Oft gewähren Kreditkartenunternehmen eine freiwillige Frist von 120 Tagen. Sollte die Zahlung für das Glücksspiel per SEPA-Lastschrift von Ihrem Konto eingezogen worden sein, ist ein Widerspruch innerhalb von acht Wochen möglich. Bei Online-Bezahldiensten, wie z.B. PayPal, können Sie ebenfalls die überwiesenen Gelder von der Bank des Empfängers zurückholen.
Wann kann ich mit einem Urteil rechnen?
Die Dauer eines Klageverfahrens ist stark von der Belastung und der Arbeitsweise des zuständigen Gerichts abhängig. Bei einigen Gerichten kann bereits nach vier Monaten mit einem Urteil gerechnet werden. Realistisch ist jedoch ein Zeitrahmen zwischen sechs und zwölf Monaten. In Ausnahmefällen erhält man von den Gerichten erst nach über einem Jahr einen Termin zur mündlichen Verhandlung, dem dann das Urteil folgt. Sollte der Online-Casino Betreiber ein für den Spieler positives Urteil nicht akzeptieren, hat er die Möglichkeit, das Urteil durch das nächsthöhere Gericht im Wege einer Berufung überprüfen zu lassen. Der Zeitpunkt einer Entscheidung des Berufungsgerichts hängt dann erneut von der Auslastung und den prozessualen Möglichkeiten des Gerichts ab.
Kann ich bei PokerStars verlorenes Geld zurückfordern?
Zahlreiche Gerichte haben bereits die Anbieter von illegal angebotenen Online-Glücksspielen (auch den Anbieter der PokerStars Website) dazu verurteilt, die erlittenen Verluste an die betroffenen Spieler zu erstatten. Somit haben auch Sie die Möglichkeit, das bei PokerStars in der Vergangenheit verlorene Geld - unter Berücksichtigung der Auszahlungen - zurückzubekommen.
Wie groß ist die Chance, eine Klage gegen PokerStars zu gewinnen?
Aktuell wird die ganz überwiegende Mehrzahl der geführten Gerichtsverfahren für die Spieler gewonnen und die Betreiber der illegalen Online-Glücksspiele werden verurteilt, die Verluste, die beim Online-Glücksspiel entstanden sind, an die Spieler zurückzuzahlen. Uns sind derzeit ausschließlich positive Entscheidungen der Oberlandesgerichte im Zusammenhang mit Verfahren, bei denen Casino-Verluste geltend gemacht werden, bekannt.
Die Erfolgsaussichten, Ihr Geld zurückzuholen, sind hingegen gering, wenn Sie Ihren Wohnsitz in Schleswig-Holstein haben bzw. hatten und von dort aus Poker online gespielt haben. In Schleswig-Holstein bestand ab 2012 eine Sonderregelung und PokerStars verfügte in diesem Bundesland ab dem 19.12.2012 über eine Lizenz, so dass dort das Glücksspiel nicht illegal war.
Seit dem 22.03.2023 wird das Angebot von PokerStars an Online-Poker und virtuellen Automatenspielen (auch Slots genannt) auf der White-List der GGL geführt. Das Angebot dieser Arten von Glücksspiel ist damit der maltesischen Firma Reel Germany Ltd. für den deutschen Markt erlaubt worden. Haben Sie nach dieser Zeit einen Vertrag mit dem Anbieter abgeschlossen, können Sie Verluste nicht zurückfordern.
War PokerStars illegal?
Online-Casinos und damit auch Poker auf einer Online-Plattform wie PokerStars sind in Deutschland so lange illegal, bis eine Behörde dem Anbieter eine deutsche Lizenz erteilt. Dies gilt auch nach dem neuen Glücksspielstaatsvertrag von Juli 2021.
Bei dem Online-Casino-Anbieter von PokerStars handelte es sich lange um die TSG Interactive Gaming Europe Limited mit Sitz auf Malta. Eine in Deutschland gültige Lizenz besaß und besitzt sie jedoch nicht, auch wenn sie im Internet und mittels Werbung versuchte, den Spielern zu suggerieren, dass Internet-Glücksspiel Poker sei mit einer maltesischen Lizenz in Deutschland nicht illegal. Der neue Glücksspielstaatsvertrag erlaubt zwar den Anbietern von Online-Glücksspielen, eine entsprechende Lizenz in Deutschland zu erwerben, jedoch ist das Glücksspiel im Internet ohne diese Lizenz, die dem Spielerschutz dient, illegal.
Erst seit dem 22.03.2023 wird die Firma Reel Germany Ltd. mit Sitz in Malta auf der White-List der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) für die Internetpräsenz von PokerStars und das dortige Angebot von Poker und virtuellen Automatenspielen geführt. Erst seitdem ist das Angebot von Online-Poker und Slots von PokerStars in Deutschland bekanntermaßen erlaubt.
Wie bekommt man das Geld von PokerStars zurück?
Im Wege einer kostenlosen Erstberatung überprüfen wir zunächst Ihre Verluste anhand von einer DSGVO-Auskunft des Online-Casinos. Erfahrungsgemäß zahlen die Online-Casinos in den meisten Fällen das Geld nicht freiwillig zurück, so dass die Verluste bei dem für Sie zuständigen deutschen Gericht eingeklagt werden müssen. Wir sehen gute Chancen, dass das Klageverfahren gewonnen wird und die Gegenseite sämtliche Kosten des Verfahrens tragen muss. Eine Garantie gibt es dafür jedoch nicht. Wir werden Ihnen daher einen passenden Prozessfinanzierer anbieten. Selbstverständlich dürfen Sie das Kostenrisiko auch selbst tragen. Die Einzelheiten klären wir mit Ihnen in einem kostenlosen Beratungsgespräch.
Warum muss PokerStars mein verlorenes Geld zurückzahlen?
Zwischen dem Spieler und dem Online-Casino soll ein Vertrag zustande kommen, durch den es dem Spieler erlaubt wird, an einem Online-Glücksspiel teilzunehmen. Grundsätzlich wird ein Spieler durch einen solchen Vertrag verpflichtet, sein Geld auf das Konto des Online-Casinos zu zahlen, um am Online-Glücksspiel teilnehmen zu dürfen. Im Gegenzug verpflichtet sich das Online-Casino, einen Gewinn auszuzahlen.
Da der Glücksspiel-Anbieter von PokerStars lange über keine deutsche Lizenz verfügte, wie es der neue Glückspielstaatsvertrag von Juli 2021 vorsieht, verstoßen die in der Vergangenheit abgeschlossenen Spielverträge gegen geltendes Recht. In einem solchen Fall sind die Verträge nichtig. Dies bezieht sich nicht nur auf die Verträge selbst, sondern auch auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Online-Casinos. Alle Leistungen, also die Zahlungen von Geld, sind somit erfolgt, ohne dass ein Rechtsgrund für diese Zahlungen existierte. Nach den Vorschriften des BGB sind bereits erbrachte Leistungen zurückzugewähren, wenn für diese kein Rechtsgrund besteht. Im Ergebnis bedeutet dies, dass ein Spieler seinen Verlust (Einzahlungen abzüglich der Auszahlungen) von seinem vermeintlichen Vertragspartner, dem illegalen Online-Casino, verlangen kann.
Wann beginnt Spielsucht?
Es gibt verschiedene, anonym zugängliche Tests im Internet, mit denen Sie feststellen können, ob Sie an Spielsucht leiden. Diese Tests können Ihnen helfen, Ihr Spielverhalten besser zu verstehen. Wenn Sie die Fragen ehrlich beantworten, erhalten Sie ein Ergebnis, das Ihnen zeigt, wie stark ausgeprägt oder problematisch Ihre Sucht ist. Sie können auch Ihre Freunde, Angehörigen oder Bekannten auf diese Tests aufmerksam machen. Ein Beispiel für einen Selbsttest ist der von der Arbeitsgruppe Glücksspielsucht der Charité in Berlin entwickelte Test, der unter https://psychiatrie-psychotherapie.charite.de/forschung/suchterkrankungen/ag_spielsucht/gluecksspiel/selbsttest_gluecksspiel/ zu finden ist. Der Test ersetzt jedoch nicht die Diagnose durch Fachpersonal.
Was kann ich bei Spielsucht tun?
Um eine Spielsucht zu überwinden und das Spielen zu beenden, sollten Betroffene professionelle Hilfsangebote in Anspruch nehmen, beispielsweise eine Therapie. In Deutschland gibt es zahlreiche verschiedene Angebote, die genutzt werden können. Die Landesstellen für Glücksspielsucht bieten hierbei eine gute Orientierung und stellen Informationen und Materialien zur Verfügung, die Personen aufklären möchten. Eine Übersicht über die Angebote im Bundesgebiet ist auf der Internetseite der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern unter https://www.bundesweit-gegen-gluecksspielsucht.de/ zu finden.
Und was kann ich bei Spielschulden machen?
Glücksspielsüchtige sind oft mit Schulden konfrontiert, da das Spielen für sie oft auch zu finanziellen Problemen führt. Eine hilfreiche Zusammenfassung zum Umgang mit Spielschulden findet man auf der Webseite der Landesfachstelle Glücksspielsucht in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wird beispielsweise betont, dass eine Schuldenregulierung nur dann sinnvoll sein kann, wenn auch die zugrundeliegende Sucht behandelt wird. Weitere wichtige Aspekte werden auf der Webseite unter https://www.gluecksspielsucht-mv.de/gluecksspielsucht/schuldenfalle.html erläutert.
Wo bekomme ich Unterstützung bei Glücksspielsucht?
Betroffene sowie Personen im Umfeld von Glücksspielsüchtigen können sich an Suchthilfeeinrichtungen in ihrer Nähe wenden, um Informationen und Beratung zu erhalten. Als eine erste Anlaufstelle für Informationen und Orientierung zum Thema bietet sich beispielsweise die Telefonberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an. Informationen hierzu finden Sie im Web auf der Webseite der BZgA hinter folgendem Link: bzga.de.