Razzia bei Hyundai
Am 28.06.2022 wurden acht zu Hyundai und der Tochter Kia gehörende Gebäude in Deutschland und Luxemburg durchsucht. 180 Ermittler waren der Staatsanwaltschaft Frankfurt zufolge an der Razzia beteiligt. Es geht um den Verdacht der Manipulation an über 200.000 Dieselfahrzeugen.
Es geht um eine vermutlich unzulässige Abschalteinrichtung, die von Bosch, sowie dem Zulieferer Delphi stammt. Unter Verdacht stehen dabei alle Modelle von Hyundai und Kia mit 1.1, 1.2, 1.6, 1.7, 2.0 und 2.2 Liter Motoren.
Somit ist auch der südkoreanische Autobauer in den Dieselskandal verwickelt.
BGH: Schadensersatz bei unzulässiger Abschalteinrichtung
Der BGH bestätigte am 26.06.2023, dass Käufer von Dieseln mit unzulässiger Abschalteinrichtung bis zu 15% des Kaufpreises erstattet bekommen können, wenn der Hersteller nur fahrlässig gehandelt hat. Vorsatz ist nach diesem Urteil nicht mehr nötig, um eine Entschädigung zu erhalten. Bestätigen sich die Vorwürfe, auf denen die Razzia basiert, können demnach rund 200.000 Hyundai Kunden Schadensersatz verlangen!
Welche Hyundai Modelle sind im Dieselskandal negativ aufgefallen?
Bei einem Test der Deutschen Umwelthilfe fiel ein Hyundai i20 mit der Abgasnorm Euro 6 (deren Grenzwert 80 Mikrogramm Stickoxide pro Kilometer sind) mit einem Schadstoffausstoß auf, der fast elfmal höher war als dieser Grenzwert. Weitere auffällige Modelle sind der ix35, der i30, der Santa Fé und der Tucson. Offiziell nachgewiesen wurde eine illegale Abschalteinrichtung allerdings nicht. Das KBA listet jedoch die Modelle i20 und ix35 als Fahrzeuge auf, bei denen eine Reduzierung der Wirksamkeit des Systems zur Abgasrückführung festgestellt worden sei.
Hyundai will übrigens weiter auf den Diesel setzen und eine Alternative zu Volkswagen werden. Die Wandlung vom Billigauto zum ernsthaften Konkurrenten, auch bei der Qualität wird vollzogen. Der damalige VW Chef Winterkorn merkte schon 2011 an: „Da scheppert nix“.
Sollten sich die Vorwürfe der Manipulation gegenüber Hyundai und Kia bestätigen, können betroffene Autofahrer Schadensersatz im Dieselskandal verlangen.
Unabhängig davon, ob Ihr Fahrzeug vom Dieselskandal oder Diesel Fahrverboten betroffen ist, haben Sie bei einer Finanzierung noch eine weitere Möglichkeit, Ihr Auto zu guten Konditionen abzugeben. Die Rede ist vom Widerrufsjoker.
HAHN Rechtsanwälte unterstützt Sie. Wir prüfen kostenlos Ihre Vertragsunterlagen und zeigen Ihnen auf, ob auch Ihre Bank Fehler im Kreditvertrag gemacht hat und welche Ansprüche sich daraus für Sie ergeben.
Wie funktioniert der Widerrufsjoker im Dieselskandal?
Der Widerrufsjoker funktioniert so: Wenn Sie Ihren Hyundai finanziert haben, haben Sie grundsätzlich ein 14-tägiges Widerrufsrecht, was den Autokreditvertrag betrifft. Diese 14 Tage werden sicherlich schon abgelaufen sein. Wenn aber einige wenige Voraussetzungen erfüllt sind, dann läuft Ihre Widerrufsfrist nicht nur 14 Tage, sondern ewig. Eine dieser Voraussetzungen ist, dass Sie den Kreditvertrag zusammen mit dem Kaufvertrag abgeschlossen haben. Die zweite, dass Sie das Auto als Verbraucher gekauft haben, da es sich hier um Verbraucherrecht handelt. Dann haben Sie schon gute Chancen, das Auto zu guten Konditionen wieder loszuwerden. Der letzte Punkt ist nun, dass Ihr Kreditvertrag Fehler enthalten muss oder nicht alle Pflichtangaben enthält. Das ist öfter der Fall als man denkt. Senden Sie uns Ihre Vertragsunterlagen zu. HAHN Rechtsanwälte hat schon tausende von Autokreditverträgen geprüft und festgestellt, dass fast alle von ihnen Fehler enthalten, zum Beispiel in den Widerrufs- oder Kündigungsbedingungen. Damit haben Sie ein ewiges Widerrufsrecht. Statt nur ein 14-tägiges, wie es bei einem fehlerfreien Kreditvertrag der Fall wäre. Bei einem erfolgreichen Kreditwiderruf geben Sie Ihren Hyundai an die Bank zurück und erhalten im Gegenzug die bereits bezahlten Raten und eine eventuell getätigte Anzahlung erstattet.
Die Hintergründe zum Abgasskandal
Vor allem deutsche Autobauer sind vom Dieselskandal betroffen (VW, Audi, Daimler....), aber auch bei einigen ausländischen Herstellern konnten unzulässige Abschalteinrichtungen nachgewiesen werden. Diese erkennen, wenn sich das Fahrzeug auf dem Prüfstand befindet und sorgen dann dafür, dass die Abgasreinigung im optimalen Modus läuft. Auf der Straße dagegen wird diese zurückgefahren oder ganz abgeschaltet und die Autos stoßen extrem viel Stickoxid aus. Erklärungen zu den verschiedenen Abschalteinrichtungen, sowie Informationen zum Software-Update, zu betroffenen Marken und zu den rechtlichen Möglichkeiten von betroffenen Verbrauchern finden Sie auf unserer Abgasskandal Seite.